Erwartungsgemäß lebhaft zeigt sich aktuell EU-weit das Geschäft mit schlachtreifen Schweinen sowie Schweinefleisch. Alle Absatzschienen auf den nationalen Märkten florieren, zu Weihnachten soll trotz Rekordinflation der Tisch reichlich gedeckt sein. Und vor dem Hintergrund des im Vorjahresvergleich um 5 bis 10 % geringeren Schweineangebotes reagieren die Preisbildungsmodelle in den Mitgliedsländern mit Zuschlägen. Die deutsche Notierung konnte beispielsweise 5 Cent zulegen und setzt damit ein positives Zeichen, dem erfahrungsgemäß die meisten Mitgliedsstaaten in mehr oder weniger großem Umfang folgen werden.
In Österreich präsentiert sich der Schweinemarkt in Balance. Überhänge am Lebendmarkt sind vom Tisch, die termingerechte bis flotte Abholung der schlachtreifen Tiere ließ das Schlachtgewicht wieder um 1 kg auf 98,8 kg sinken. Der LEH lockt wieder verstärkt mit ermäßigten Preisen die potentiellen Käufer von Schweinefleisch in die Verbrauchermärkte und in den ländlichen Regionen belebt der Bedarf vieler Hobby-Selcher den Frischfleischabsatz. Auch die Tradition des Bratwürstel-Sonntags, der immer am 1. Advent vom Fleischergewerbe promotet wird, trägt das seine zur aktuell positiven Stimmung am Fleischmarkt bei. In Anbetracht dieser Umstände konnte man an der Ö-Börse ein Plus von 5 Cent erzielen.
Preise KW 47-48/’22 (Marktbericht vom 24. November 2022):
Mastschweine-Notierungspreis: EUR 2,04 (+0,05)
Berechnungsbasis: EUR 1,94
Zuchten-Notierungspreis: EUR 1,44 (+0,04)
Berechnungsbasis: EUR 1,34
Dr. Johann Schlederer