Die Digitalisierung ist längst in der österreichischen Land- und Forstwirtschaft angekommen, doch stehen viele Frauen auf den Höfen dem technischen Wandel noch zwiespältig gegenüber. Während 35 Prozent der Teilnehmerinnen des jüngsten „Bäuerinnen im Talk“ bereits aktiv künstliche Intelligenz (KI) nutzen, zeigt sich die Mehrheit noch zurückhaltend. Unter der Leitung von Bundesbäuerin Irene Neumann-Hartberger und mit Beiträgen von zwei KI-Expertinnen sowie Ministerin Klaudia Tanner, bot die Online-Veranstaltung am vergangenen Dienstag einen intensiven Austausch über die praktische Anwendung von KI und die Integration digitaler Technologien in landwirtschaftliche Betriebe, um neue Chancen zu nutzen und sich auf kommende Herausforderungen vorzubereiten. Ein häufig genanntes Hindernis ist der Mangel an Programmen, die die spezifische weibliche Perspektive und die Bedürfnisse der Bäuerinnen einbeziehen. Die Bundesbäuerin fordert: „Die KI ist gekommen, um zu bleiben. Bäuerinnen sollten sich diesen Entwicklungen nicht verschließen, denn sie bieten enorme Chancen, um das tägliche Leben zu erleichtern und unser Wirken als Unternehmerinnen und Landwirtinnen zu stärken.“

Zusammenarbeit von Mensch und Technik kann viele Probleme lösen

Auch Ministerin Klaudia Tanner betonte die Rolle der KI als unverzichtbare Unterstützung für den Menschen, gerade in Zeiten von Personalengpässen und wachsender digitaler Anforderungen, mit der auch die Landesverteidigung zu tun hat. Im Bereich der praktischen Anwendung zeigte Manuela Machner von kinet.ai, Mitglied von Women and AI und spezialisiert auf KI & Tourismus, wo digitale Technologien Entlastung bieten können. Besonders hilfreich sind Programme für das Schreiben, die vereinfachte Bildbearbeitung und Social Media-Planung. Sie ermutigte die Frauen, ihre Stärke des problemlösungsorientierten Handelns in der Digitalisierung einzusetzen, und warnte vor Risiken bei der Eingabe von sensiblen Daten. Technologische Weiterentwicklungen in der Landwirtschaft betrachtete die KI-Expertin Susanne Linecker-Grausberg als entscheidende Veränderungen mit enormen Effizienzgewinnen und neuen Beschäftigungsmöglichkeiten. Durch die Automatisierung von bürokratischen Prozessen und die Innovationskraft im Acker- und Grünlandbau kann die Landwirtschaft revolutioniert werden. Sie forderte dazu auf, die digitale Revolution aktiv zu begleiten und sich kontinuierlich weiterzubilden, um von den neuen Technologien voll zu profitieren.

- Bildquellen -

  • KI in der Landwirtschaft: SOMKID/adobestock.com
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AUTORred. KaBe
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