Angebot und Nachfrage regeln den Preis. Die Kraft dieser Formel ist aktuell sichtbar. Die
ökonomischen Krisen sowie Tierseuchen dezimieren zunehmend den Schweinebestand in der EU. Die afrikanische Schweinepest hat dabei maßgeblichen Einfluss. Vor diesem Hintergrund haben zum Beispiel Deutschland und Polen in den letzten 3 Jahren jeweils mehr als 20 % an Produktion verloren. Anstelle Export heißt es in diesen Ländern jetzt Import. Folglich steigen auch die Ferkelpreise massiv an, was auch Auswirkungen auf die Schlachtnotierungen hat. Quer durch die EU steigen diese stark an, zum Beispiel in Deutschland mit + 12 Cent.
Ebenfalls leergefegt zeigt sich der Schweinemarkt in Österreich. Seit Jahresbeginn sinken die Schlachtzahlen kontinuierlich auf mittlerweile unter 90.000 Stück pro Woche. Auch am
Fleischmarkt, der bis zuletzt unter Druck gestanden ist, hat sich die Stimmung gedreht.
Trotzdem haben Schlacht- und Zerlegebetriebe beim Umsetzen der gestiegenen Kosten bei
LEH und Fleischindustrie kein leichtes Spiel. Auf Angebotsseite reduzieren die tief
winterlichen Temperaturen die Abgabebereitschaft mancher Mäster. Insgesamt lag das frische Angebot an der Ö-Börse auf vorläufigem Jahrestiefstand, das heißt die Erzeugerseite konnte die Forderung von + 12 Cent fixieren.
Preise KW 05-06/’23 (Marktbericht vom 9. Februar 2023):
Mastschweine-Notierungspreis: EUR 2,26 (+0,12)
Berechnungsbasis: EUR 2,16
Zuchten-Notierungspreis: EUR 1,59 (+0,07)
Berechnungsbasis: EUR 1,49
Dr. Johann Schlederer