Heimische Erdbeeren aus dem Glashaus gibt es in kleinen Mengen das ganze Jahr über. In den kommenden Wochen gibt es endlich wieder frische, im Freiland geerntete rote Früchte, auch direkt vom Feld.
In der kurzen, im Wesentlichen von Mai bis Juli andauernden Erdbeersaison erfreuen sich die saftigen Früchte bei Konsumenten großer Beliebtheit. Laut AMA zählen Erdbeeren zu den Top-5-Obstsorten in Österreich: Der Pro-Kopf-Verbrauch liegt immerhin bei 3,5 Kilogramm pro Jahr.
Heuer beste Voraussetzungen für eine gute Saison
Die süßen Früchte werden in Österreich mit bester Wasserqualität und mit äußerst sparsamer Beregnungstechnik gezogen. Ein sehr hoher Anteil des Wasserbedarfs kann durch Regen abgedeckt werden. „Die Niederschläge der vergangenen Wochen sorgten für eine gute Wasserverfügbarkeit, die kühle Witterung förderte eine gute Pflanzenversorgung, was für schöne Fruchtgrößen mit gutem Aroma gesorgt hat“, weiß man in der AMA. In einigen Regionen soll der Frost jedoch vor allem die frühen Bestände unter Vlies geschädigt haben. Die darauffolgende und lang andauernde Kälteperiode habe den Vegetationsfortschritt deutlich verzögert und den Saisonstart in einigen Lagen nach hinten verschoben. Nichtsdestotrotz rechnen die Erdbeerproduzenten heuer mit einer ertragreichen Ernte.
Erdbeeranbau in Österreich
Die größten Erwerbsanbauflächen befinden sich in Niederösterreich (513 ha), Oberösterreich (320 ha) und der Steiermark (180 ha). Österreichweit lag die Anbaufläche im Jahr 2022 bei 1.221 Hektar, auf denen 16.930 Tonnen Erdbeeren produziert wurden. „Die heimische Erdbeerproduktion unterliegt mit dem AMA-Gütesiegel strengen Qualitätsstandards und Zertifizierungen. Diese Zertifizierung garantiert hohe Qualität, Nachhaltigkeit und Rückverfolgbarkeit der Produkte“, betont man seitens der AMA. Und: „Es gibt derzeit 70 Erdbeerproduzenten mit AMA-Gütesiegel.“
Erdbeeren werden in Österreich hauptsächlich im Freiland angebaut. Der Anbau unter Folie ist ebenfalls weitverbreitet, insbesondere in höheren Lagen oder Regionen mit kühlerem Klima. Die Vorteile des Anbaus unter Folie: reduziertes Risiko von Krankheiten, höhere Erträge und eine Verlängerung der Saison.
Verkaufswert: gut 62 Mio. Euro
Laut RollAMA-Daten wurden im Jahr 2022 im österreichischen Lebensmitteleinzelhandel (LEH) Erdbeeren im Wert von 62,4 Mio. Euro verkauft (+5 % gegenüber 2021). Die abgesetzte Erdbeermenge lag bei rund 10.700 Tonnen (-7,9 %). Diese Entwicklung umfasst alle im rot-weiß-roten Lebensmitteleinzelhandel erhältlichen Erdbeeren, also auch jene aus dem Ausland. Der Selbstversorgungsgrad von Erdbeeren liegt in Österreich laut jüngsten Auswertungen von Statistik Austria und der AMA-Marketing bei 39 % (Saison 2021/22).
Beeren sind Sammelnussfrüchte: Die Erdbeere (lat. Fragaria) gehört zur Familie der Rosengewächse. Es soll von ihr rund 20 natürlich vorkommende Arten geben. Zudem sind viele hybride Formen und zahlreiche Kultursorten bekannt. Aus archäologischen Funden geht hervor, dass die Erdbeere bereits in der Steinzeit bekannt war. In Europa wurden einst im Mittelalter große Flächen mit den kleinen Waldbeeren kultiviert, im 17. Jahrhundert kamen großbeerige Arten aus Amerika hinzu. Rein botanisch gesehen zählt die Scheinfrucht übrigens nicht zu den Beeren, sondern zu den Sammelnussfrüchten.
- Bildquellen -
- Erdbeereernte: AMA GENUSS REGION/pov.at