Die aktuellen Witterungsbedingungen sind für Agrar- und Forst-Landesrätin Michaela Langer-Weninger Grund zur Sorge. Durch das milde Wetter im April verläuft die Hauptschwärmphase des Borkenkäfers früher als sonst, weshalb die Baumschädlinge heuer besonders zeitig aktiv sind. Aufgrund der aktuell hohen Menge an Schadholz im heimischen Wald wird nun eine Massenvermehrung des Borkenkäfers befürchtet.
Anfällig für Käferbefall
„Die Ausgangssituation für den Borkenkäferflug ist beunruhigend. Einerseits wegen der warmen Temperaturen rund um Ostern anderseits aufgrund der Vorschädigung der Baumbestände. Die Fichtenbestände sind aufgrund des Schneedruckes in der ersten Dezemberhälfte 2023, dem Sturm Zoltan kurz vor Weihnachten und dem Föhnsturm am Ostermontag vorgeschädigt und für einen Käferbefall anfällig“, erklärt Langer-Weninger. Von den Sturmschäden sind der Bezirk Braunau, sowie der Süden von den Bezirken Kirchdorf und Steyr-Land am stärksten betroffen. Die Abfuhr des Schadholzes aus den Wäldern ist durch die vollen Lager und des schlechten Absatzes der Holzprodukte derzeit schleppend.
Günstige Bedingungen für den Baumschädling
Der gesamte Zyklus von Eiablage bis zum fortpflanzungsfähigen Stadium dauert je nach Witterung sieben bis zehn Wochen. Das ermöglicht zwei bis drei Generationen pro Jahr. Bereits die milden Temperaturen des vergangenen Herbstes begünstigten die Entstehung einer zusätzlichen Generation von Borkenkäfern.
Um eine weitere Massenvermehrung des Baumschädlings zu verhindern, soll bis spätestens Mitte Mai das Schadholz aufgearbeitet und abtransportiert sein. Vor allem Bäume, die von überwinternden Käfern befallen sind, sollen rechtzeitig entfernt werden. Sobald die Temperatur über 16,5 Grad Celsius steigt und die Tage länger werden, beginnen die Schädlinge erneut auszuschwärmen und weitere Bäume zu infizieren.
Ist eine rechtzeitige Abfuhr nicht möglich, soll das Holz bekämpfungstechnisch behandelt werden. „Nur durch eine konsequente Aufarbeitung des Schadholzes lässt sich ein Flächenbrand verhindern“, so die Landesrätin.
Vorsicht bei Arbeiten im Wald
Gebrochenes und gebogenes Schadholz steht oft unter Spannung. Das macht die Aufarbeitung besonders gefährlich. Bei der Entfernung von Sturmschäden ist deshalb Vorsicht geboten. Aus Sicherheitsgründen wird bei größeren Mengen der Einsatz eines Harvesters empfohlen.
„Die Beseitigung von Sturmschäden gehört zu den gefährlichsten Aufgaben im Wald. Die Bäume stehen meist unter Spannung und sind unberechenbar.“ Langer-Weninger appelliert strenge Sicherheitsvorkehrungen vorzunehmen: „Ich bitte um größte Aufmerksamkeit und das Tragen von Schutzausrüstung. Wenn möglich sollte nicht alleine gearbeitet werden. Zumindest sollte aber die Familie informiert sowie Erste-Hilfe-Ausrüstung und Handy mitgeführt werden.“
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- Spruce Bark Beetle On A Close Up Horizontal Picture. A Common European Insect Considered Pest In Spruce Forests.: Jiri Prochazka- Stock.adobe.com