Nach dem dreimaligen Preisanstieg im Februar scheint sich der Aufwärtstrend vorerst einmal abzuflachen. Obwohl quer durch die EU das Kaufinteresse für schlachtreife Schweine größer als das verfügbare Angebot ist, hat die Kaufeuphorie merklich nachgelassen. Zum einen verlaufen die Fleischmärkte im Inland nicht nach Wunsch, zum anderen ist noch immer offen, wann es mit dem Export nach Asien wieder richtig losgeht. In beiden Fällen macht sich das Coronavirus bemerkbar, als Stimmungskiller, aber auch als konkretes Erschwernis bei der Verteilung und Verarbeitung von Schweinefleisch. Vor diesem Hintergrund zeigten sich die deutschen Erzeugergemeinschaften bei ihrer Markteinschätzung verhaltener als zuletzt und gaben sich mit einer Fortschreibung des Vorwochenpreises zufrieden.
Unverändert knapp bleibt die Versorgungslage in Österreich. Bis zur Kalenderwoche 10 liegen die Schlachtungen 2 % unter dem Vorjahreswert d. h. ca. 2.000 Stück pro Woche fehlen am Schlachthaken. Unterschiedlich bewerten Italien-Exporteure die Lage rund um das Coronavirus. Während beim Frischfleischgeschäft von ersten Stornierungen die Rede ist, schnellt die Nachfrage bei Dauerwaren- und Konservenerzeugern nach oben, was im Einklang mit aus Medien bekannten Hamsterkäufen steht. Fleischlieferanten in die heimischen Schigebiete spüren das Auslaufen der Saison, in den Schihütten ist bereits Restlessen angesagt. In der Konsequenz herrschte an der Ö-Börse trotz überschaubarem Schweineangebot Einigkeit, den Preis auf Vorwochenniveau zu fixieren.
Preise KW 10/11 (Marktbericht vom 5. März 2020):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,99 Euro (+0,00)
Berechnungsbasis: 1,89 Euro (+0,00)
Zuchten-Notierungspreis: 1,67 Euro (+0,00)
Berechnungsbasis: 1,57 Euro (+0,00)
Dr. Johann Schlederer