Seit Ende Jänner liegt das Lebendangebot quer durch die EU unter den Vorjahreswerten. Folglich suchen die Schlachtbetriebe schlachtreife Tiere zur Auslastung der betrieblichen Kapazitäten, obwohl die Bestellungen aus Asien die erhoffte Dynamik noch immer vermissen lassen. Am deutschen Fleischmarkt bewegen sich die Chargen wie üblich um diese Zeit recht langsam, da der Karnevalskater und der traditionelle Fischschmaus dem Frischfleischabsatz kurzfristig Konkurrenz bieten. Weil aber in Deutschland seit sechs Wochen die Schlachtungen auf zuletzt unter 900.000 kontinuierlich sinken, konnten die im Preismodell involvierten Erzeugergemeinschaften einen weiteren Preisanstieg um 6 Cent erzielen.
Auch in Österreich sind Schlachtschweine anhaltend sehr gefragt, mancherorts werden Schweine vorzeitig aus den Stallungen geholt. Anders stellt sich die Lage am Fleischmarkt dar. Neben der Startverzögerung der Exporte Richtung Asien melden auch Lieferanten nach Italien erste Coronavirus-Störungen wegen der dort teilweise abgeriegelten Regionen. Trotzdem überwiegt der Glaube auf unmittelbar bevorstehende Absatzimpulse in alle Richtungen, was auch die durchaus vorhandene Bereitschaft zum Einlagern stützt. Das frische Angebot an der Ö-Börse war rasch vergriffen, was zu einer weiteren Notierungsanhebung um 6 Cent führte.
Preise KW 09/10 (Marktbericht vom 27. Februar 2020):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,99 Euro (+0,06)
Berechnungsbasis: 1,89 Euro (+0,06)
Zuchten-Notierungspreis: 1,67 Euro (+0,06)
Berechnungsbasis: 1,57 Euro (+0,06)
Dr. Johann Schlederer