Einen historischen Höchststand haben die Lagerbestände an Rindfleisch in den USA erreicht. Wie das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) laut Agra Europe berichtet, lagerten in Amerikas Kühlhäusern Ende September 237.165 t Rindfleisch, ein Plus von 19 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Lagerstand erreicht damit ein historisches Höchstniveau, seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1915 wurden im Herbst keine derartige Fleischmenge erfasst.
Die USDA-Experten nennen als Hintergrund des Rekordniveaus, die deutlich gestiegenen Schlachtzahlen bei Kalbinnen und Fleischkühen. Abgestockt wurde heuer auf US-Farmen aufgrund der gestiegenen Produktionskosten sowie einer nahezu landesweit auftretenden Dürre. Vor allem ursprünglich zur Nachzucht bestimmte Tiere wurden vermehrt in die Mast vermarktet. Die US-Jahresproduktion an Rindfleisch soll laut Angaben des Agrarministeriums in Washington so groß ausfallen wie seit 14 Jahren nicht – 12,76 Mio. t werden erwartet. Im kommenden Jahr sei aufgrund der heuer forcierten Schlachtungen mit einem Produktionsrückgang jenseits der 5 % zu rechnen, so die USDA. Ebenso zunehmen sollen die Rindfleischexporte. Wichtigster Partner bleibt hier, trotz aller politischen Spannungen, China, welches 2022 bereits um 40 % mehr US-Fleisch importierte als im Vorjahreszeitraum. Langfristig rechnen Branchenkenner hier jedoch mit einem Einbruch, da das Land der Mitte seine Eigenerzeugung forciert.
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