Die Ressource Holz wächst laufend nach. Es gilt sie nur sinnvoll zu nutzen.

Während manche davon fanta­sieren – unter anderem das Umweltministerium in der Biodiversitätsstrategie 2030 – zehn Prozent des heimischen Waldes Außernutzung zu stellen, sucht die bäuerliche Interessensvertretung nach harten Fakten und Zahlen, wie der Wald Teil der Lösung im Kampf gegen Klimawandel und Arbeitslosigkeit sein kann. Die nun präsentierten Ergebnisse sind eindrucksvoll. Sie zeigen: Im Fall der Holznutzung ist nicht weniger mehr, sondern viel gleich besser. Denn Holz wächst laufend nach und bindet so stetig das Treibhausgas CO2. „Außerdem ist davon genug vorhanden“, betont Landwirtschaftskammer-Präsidentin Michaela Langer-Weninger: „Jährlich wächst mehr Holz nach, als geerntet wird.“ Das ist gut so. Denn die Holzindustrie ist ein wichtiger Wirtschafts- und Arbeitsmotor im Land. Wertschöpfungssteigerungen in diesem Sektor hätten nennenswerte und vor allem positive Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort Österreich.

Neue Studie: Mehr Holz schafft Einkommen und Arbeit

Schon jetzt erwirtschaften die Unternehmen der Forst- und Holzwirtschaft eine direkte Bruttowertschöpfung von 11,3 Milliarden Euro. Der Anteil Oberösterreichs daran beträgt 16 Prozent. Laut einer Economica-Studie fußen auf dieser Wertschöpfungs-kette 300.000 österreichische Arbeitsplätze. Jeder 15. heimische Job ist damit auf die Forst- und Holzwirtschaft zurückzuführen. Darüber hinaus können weitere 41.800 bäuerliche Waldbewirtschafter einen Teil ihres Einkommens aus dem Wald beziehen.

„Die Außer-Nutzung-Stellung von Holz ist aus unserer Sicht kontraproduktiv.“

Doch dabei soll es, wenn es nach der bäuerlichen Interessensvertretung geht, nicht bleiben. Die Landwirtschaftskammer ist überzeugt, dass die von der Bundesregierung angestrebte Klimaneutralität bis 2040 nur mit einer Steigerung des Holzeinschlags sinnvoll umsetzbar ist. Bestätigt wurde das nun von Wifo-Agrarexperte Franz Sinabell. Er hat berechnet, dass eine vermehrte Holzverwendung bis zu 2800 neue Arbeitsplätze schafft.

Nachfolgend die zwei Szenarien, die dieser Prognose zu Grunde liegen:

■ Eine zusätzliche Holzerntemenge von einer Million Festmeter Holz soll im Bauwesen anstelle von Beton eingesetzt werden. Daraus ergibt sich eine zusätzliche Wertschöpfung von 80 Millionen Euro bzw. könnten dadurch rund 1400 zusätzliche Arbeitsplätze in Österreich geschaffen werden.

■ Im zweiten Szenario wurde angenommen, dass eine Million Festmeter Schadholz oder Holznebenprodukte für die Produktion von 90 Millionen Liter Holzdiesel verwendet werden. Damit könnten weitere 1400 Jobs bzw. weitere 100 Millionen Euro an Wertschöpfung im Land generiert werden.

Laut Langer-Weninger würden diese Ergebnisse zeigen, dass der vermehrte Holzeinsatz trotz Verdrängungseffekten in anderen Branchen mit einer Steigerung von Wertschöpfung und Arbeitsplätzen einhergeht. „Diese Ressourcen gilt es nun zu nutzen, insbesondere auch im Bauernwald, der die Hälfte des Waldbestandes ausmacht“, so Langer-Weninger.

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  • Anmerkung 2021 06 16 075118: LKOÖ
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AUTORElisabeth Hasl
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