Egal, ob Rinder, Schweine, Hühner, Direktvermarktung, Urlaub am Bauernhof oder Marktfruchtbetriebe – die Funktionäre des OÖ Bauernbundes spiegeln die Vielfalt der heimischen Landwirtschaft wider. Sie wissen wo der Schuh drückt und setzen sich für die Anliegen der Bäuerinnen und Bauern ein.
Das Fundament bilden die Ortsgruppen und Funktionäre
Es kann keinen Politiker geben, der rund um die Uhr im Stall steht und der zugleich in der Agrarpolitik die Entscheidungen trifft. Das Fundament der bäuerlichen Kraft in der heimischen Agrarpolitik bilden die 425 Bauernbund-Ortsgruppen mit den Bauernbundobleuten und den Ortsbäuerinnen. Die Interessen der Ortsgruppen werden gebündelt in den Bezirksvorständen und dem Landesvorstand des Bauernbundes. In der Landespolitik sind Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger, Landtagspräsident Max Hiegelsberger sowie LK-Präsident Franz Waldenberger die Spitze der bäuerlichen Vertretung. Weiters werden drei Landtagsabgeordnete, vier Abgeordnete zum Nationalrat sowie zwei Bundesräte durch den OÖ Bauernbund entsendet. Einen Bauernhof zu betreiben ist eine komplexe Angelegenheit, die von den politischen Entscheidungen beeinflusst wird. Nur noch drei Prozent der Erwerbstätigen sind in der Landwirtschaft tätig. Daher wird es auch zukünftig umso wichtiger werden, landwirtschaftliche Praktiker in den unterschiedlichsten Gremien zu nominieren, welche auch über das praktische Wissen verfügen. Sie sehen genau, welche Auswirkungen Entscheidungen auf die Landwirtschaft haben.
Landwirte bilden die Brücke zur Realität
Bäuerliche Vertreter können zudem eine Brücke zwischen den politischen Entscheidungen und der Realität auf dem Hof darstellen und sicherstellen, dass die Bedürfnisse und Ansprüche der Landwirte berücksichtigt werden. Nur so kann auch eine nachhaltige Zukunft der Bauernhöfe und des ländlichen Raumes bewahrt werden. Wichtige Meilensteine in der Agrarpolitik waren die zahlreichen Maßnahmen gegen die Teuerung sowie die Ökosoziale Steuerreform. Weiters wurde die Pauschalierungsgrenze auf 600.000 Euro und die Teilpauschalierung auf 165.000 Euro des Einheitswertes angehoben. Zahlreiche Resolutionen bei den LK-Vollversammlungen wie beispielsweise zum Green Deal und der weitere Ausbau der Bioenergie sowie Presseaussendungen und Social-
Media-Beiträge sorgen für Bewegung in der heimischen Agrarpolitik.
Daniela Burgstaller
Gemeinsam mit ihrem Mann, den drei Söhnen und den Schwiegereltern wird der geschlossene Schweinemastbetrieb in Grieskirchen bewirtschaftet. Am liebsten arbeitet sie mit den Schweinen im Stall oder erledigt die Buchhaltung. Die tägliche Stallarbeit, die Versorgung der Ferkel oder auch mal das Stallwaschen gehören zu ihren Arbeitsbereichen am Hof. Die abwechslungsreichen Aufgaben mit dem Bewusstsein, das Wichtigste zu produzieren, nämlich gesunde Lebensmittel, und dabei die Freiheit zu haben, selbst zu entscheiden, sind ihr Motor für ihre Funktion als Kammerrätin.
Klaus Lindinger
Wie bei vielen Bäuerinnen und Bauern gibt es auch bei Klaus Lindinger keinen „typischen“ Tagesablauf. Die Arbeiten in der Obstanlage oder auf dem Feld erledigen sich nicht von selbst und so ist er auf die Unterstützung seiner Familie angewiesen. Zu Lindingers Lieblings-Hofarbeiten zählen vor allem das Schneiden der Obstbäume sowie das Bestellen der Felder. Hinzu kommen die täglichen Termine als Politiker im Nationalrat sowie als Bürgermeister der Gemeinde Fischlham. Lindinger ist vor allem durch seine kantigen Aussagen bei den Nationalratssitzungen zu agrarpolitischen Themen bekannt. Bei einer seiner letzten Reden wies er auf die Wichtigkeit des AMA-Gütesiegels hin und wie trotz kleinem Budget eine große Wirkung erzielt wird.
Michaela Märzinger
Der Tag beginnt bei Märzinger mit der täglichen Stallarbeit, welche durch einen Melkroboter unterstützt wird. Unter anderem füttert sie die Kälber, erledigt die Hausarbeit oder hilft bei den Feldarbeiten mit. Auch die anfallenden Büroarbeiten gehören wie bei so vielen Bäuerinnen zu ihrem Arbeitsbereich. Besonders stolz ist die Bezirksbäuerin auf ihren Stalldurchschnitt von 10.000 Kilogramm Milch pro Kuh sowie auf die weibliche Nachzucht. Mit ihrer positiven Denkweise ist es ihr wichtig die Meinung der Landwirtschaft zu vertreten und sich damit ein Gehör zu verschaffen. Ihre Familie macht es ihr möglich, sich als Bezirksbäuerin für die Interessen der Bäuerinnen und Bauern einzusetzen.
Thomas Kraxberger
Mit viel Disziplin, guter Planung und dem nötigen Verständnis der Familie lässt sich auch die Arbeit mit der Funktion des Bezirksobmannes verbinden. Am Hof ist Kraxberger vor allem für die Arbeiten am Feld verantwortlich. So werden unter anderem Erdäpfel, Zwiebel, Knoblauch und Zuckerrüben angebaut. Begeistert ist er vor allem auch vom Kundenkontakt und der Arbeit im Hofladen.
Dem Bezirksobmann ist es ein besonderes Anliegen, dass auch Praktiker in politische Prozesse und Entscheidungen eingebunden sind und so die bäuerliche Meinung gehört wird.
Michaela Sommer
Der Tagesablauf wird vom Wetter, der Jahreszeit und den Terminen bestimmt. Landwirtschaftliche Arbeiten haben aber bei Sommer den Vorrang. Ansonsten ist sie vor allem am Morgen bei ihren Büroarbeiten anzutreffen. Ab Vegetationsbeginn geht sie mehrmals die Woche eine „Felderrunde“. Für die Bezirksbäuerin ist es besonders wichtig Begeisterung für die Landwirtschaft und die politische Funktion zu haben, denn was man gerne macht, macht man auch gut. So vergeht nur selten ein Tag ohne Termine am späten Nachmittag oder Abend. Daher braucht auch ihr Tagesablauf Unterstützung und das Verständnis der Familie für die politische Arbeit und den damit verbundenen Zeitaufwand.
Monika Rendl
Durch die Landwirtschaft kann sie sich ständig neues Wissen in allen Bereichen aneignen und so auch die eigenen Talente noch weiter ausbauen. Beeindruckend findet Rendl die ganzheitliche Arbeit am Hof. Von der Saat bis zur Ernte und von der Geburt bis zur Schlachtung. Sie melkt täglich ihre Schafe und füttert die Lämmer. Nach dem Frühstück findet man sie entweder bei einem Kontrollgang durch die Stallungen oder sie erledigt die Haus- und Büroarbeiten. An ihrer Tätigkeit als Bezirksbäuerin schätzt sie vor allem die Arbeit mit so vielen motivierten und innovativen Menschen. Ihr ist es ein Anliegen dabei die eigene Arbeit ständig zu reflektieren.
Zu Teil 2: Der Spiegel der Landwirtschaft
- Bildquellen -
- Daniela Burgstaller: Hermann Wakolbinger
- Klaus Lindinger: Privat
- Michaela Märzinger: Privat
- Thomas Kraxberger: Privat
- Michaela Sommer: Dominik Derflinger
- Monika Rendl: Privat
- Tiere Bauernhof: Hermann Wakolbinger; Privat