Bauernbund empfängt Finanzminister in Warth

Einen vollen Saal und eine spannende Diskussion erlebten mehr als 200 Bäuerinnen und Bauern beim diesjährigen Sommergespräch. Mit Bundesminister Magnus Brunner konnten die Obleute der Bauernbundbezirke Wiener Neustadt und Neunkirchen einen hochkarätigen Gastredner gewinnen.

Die Sommergesprächsrunde mit Obmann Martin Preineder, MEP Alexander Bernhuber, Minister Magnus Brunner, NAbg. Irene Neumann-Hartberger und Obm. Thomas Handler.

Der Name Magnus gilt als Schutzpatron des Viehs und des Feldes sowie als Nothelfer gegen Schlangenbisse, Mäuse- und Raupenplagen. Das ist ein gutes Vorzeichen für den heutigen Abend“, beschrieb mit einem Augenzwinkern Tom Bläumauer den Hauptredner Magnus Brunner in seiner Anmoderation. Wenig später ging es bei der Diskussion über landwirtschaftliche, ökologische sowie gesellschafts- und finanzpolitischen Fragen erheblich ernsthafter zu.

Umweltschutz, Agrar- und Klimapolitik mit Hausverstand

Als Hausherr der LFS Warth gab zunächst Direktor Franz Aichinger einen Überblick über die Fachschule und den Unterricht.
LKR Irene Neumann-Hartberger, seit dem Jahr 2021 Bundesbäuerin und Abgeordnete zum Nationalrat, nahm zur Bundespolitik in herausfordernden Zeiten ausführlich Stellung. Sie hob hervor, dass bürgerschaftliches Engagement von enormer Wichtigkeit sei. Gerade für die Landwirtschaft und den ländlichen Raum – sei es im Bauernbund, im Vereins- und Genossenschaftswesen – müssen Bäuerinnen und Bauern Position beziehen. „Wir müssen gemeinsam aktiv sein. Mit Wissen und Information aus richtiger Quelle müssen wir stumpfsinnigen Fake News entgegensteuern“, so Neumann-Hartberger und betonte: „Auch auf EU-Ebene braucht es Leute, wie Alex, der die Dinge beim Namen nennt und auf die richtige Ebene bringt.“

Als „Grundlage, wie sich der NÖ Bauernbund in Zukunft positioniert, ist das Forderungspapier. Es wurde im Zuge der Obleutekonferenz erstellt“, berichtete Alexander Bernhuber. Er nannte die Versorgungssicherheit als Beispiel: „Noch kann man sich mit Lebensmitteln selbst versorgen, bei lebenswichtigen Arzneien war es zwischenzeitlich nicht der Fall.“ Zentral sei auch der Schutz von Vermögen und Eigentum, weil bäuerliches Kapital die Produktionsgrundlage sei, so Bernhuber.
Dem stimmte Finanzminister Brunner inhaltlich zu: „Die Idee neuer Vermögensteuer ist nicht zu Ende gedacht.“ So werde in Österreich bereits der Ertrag von Vermögen besteuert, auch die Umsetzung einer Besteuerung von Bauern, Klein- und Mittelbetrieben ab einer Million stünde in keiner Relation zum Aufwand.

„Mit mir wird es keine neuen Erbschafts- und Vermögensteuern geben“

Beim Thema Inflation verteidigte der Finanzminister die Maßnahmen der Regierung gegen die Teuerung. Als Treuhänder öffentlicher Mittel sei ihm Treffsicherheit, Geschwindigkeit und der soziale Ausgleich wichtig. „Und wir schaffen endlich die kalte Progression ab, das haben schon viele Regierungen in den letzten Jahrzehnten versprochen. Es nimmt mir Spielraum als Finanzminister, aber es ist ein Akt der Fairness. Wir müssen es auch den Leuten erklären, dass davon nur wer profitiert, der auch Steuern zahlt“, so Brunner.

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  • Sommergespräch 2023: Artur Riegler
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AUTORArtur Riegler
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