Energie-AG-Generaldirektor Leo Windtner sieht die gesamte Energiebranche mit Entwicklungen konfrontiert, die er vor einem Jahrzehnt noch nicht für möglich gehalten habe. Das Unternehmen versucht den “extremen Verwerfungen des Marktes” entgegenzutreten und investiert verstärkt in neue erneuerbare Energien, sprich Wind und Sonne.
“Optimierter Erzeugermix”
Für Windtner ist diese Neuausrichtung ein logischer Schritt, da sich derzeit nur mit geförderter Energie aus Wind und Sonne Geld verdienen lasse. Während sich der aktuelle Strompreis zwischen 20 und 30 Euro pro Megawattstunde bewegt, liegt der Einsepeisetarif für Windkraft bei rund 90 Euro pro Megawattstunde. Durch die Beteiligung am Windpark Trautmannsdorf in Niederösterreich, bei dem kürzlich der Regelbetrieb aufgenommen wurde, ist die Energie AG jetzt an insgesamt zwölf Windrädern mit einer Gesamtleistung von 36 Megawatt beteiligt. Wasserkraft bleibe zwar nachwievor die tragende Säule. Aus der Kohleverstromung ist man jedoch seit der Schlieöung des Werkes in Riedersbach seit kurzem komplett ausgestiegen. “Es wird in Zukunft auf einen optimierten Erzeugermix ankommen. Gas wird als Übergangslösung noch einige Jahrzehnte gebraucht werden”, so Windtner.
Das Familienunternehmen Püspök ist bei den Windparkprojekten Partner der Energie AG und bereits seit 16 Jahren in diesem Geschäftsfeld aktiv. Geschäftsführer Lukas Püspök sieht die Windkraft technologisch noch lange nicht am Ende angekommen: “Die Anlagen werden immer effizienter und leistungsstärker und eignen sich daher auch immer mehr für Schwachwind-Gebiete.” Die Suche nach neuen Standorten sei jedoch nicht einfach und bedarf in den Gemeinden einer Volksabstimmung. Für Seniorchef Paul Püspök führt an der erneuerbaren Energie kein Weg vorbei: “Wir sind der Meinung, dass sich die Vernunft hier durchsetzen muss.” Er ist davon überzeugt, dass die Elektromobilität dabei eine Schlüsselrolle spielen wird.