Der EU-Bericht aus der Generaldirektion Landwirtschaft der Kommission zeigt, welchen vielfältigen Krisen am Markt, Unwettern oder Tierseuchen Landwirtinnen und Landwirten seit 2014 ausgesetzt waren. Laut diesem verteilen sich die Mittel auf insgesamt 63 außergewöhnliche Maßnahmen. Damit wird laut dem Pressedienst Agra-Europe deutlich, wie vielen Krisen europäische Landwirte in den vergangenen Jahren ausgesetzt waren.
Ein Großteil der Mittel waren als Ausgleich für massive Preiseinbrüche an den Agrarmärkten wie Milch, Obst und Gemüse oder auch Wein nötig. Zudem hat die EU mit den Finanzhilfen Landwirte sowie Erzeuger unterstützt, die von Produktionsverlusten, höheren Produktionskosten oder Unterbrechungen der Lieferkette betroffen waren oder sind. Auch flossen Soforthilfen aufgrund massiver Wetterereignisse wie Trockenheit oder Unwetter.
Seit 2014 hat die EU beispielsweise knapp 119 Mio. Euro für die Folgen von Tierseuchen wie Vogelgrippe oder Afrikanische Schweinepest ausgegeben. In die Private Lagerhaltung von Käse flossen rund 12,6 Mio. Euro.
Teilweise haben Nationalstaaten die Krisenhilfen aus nationalen Mitteln noch aufgestockt. Zum Beispiel hat Deutschland in 2022 die Anpassungshilfe und das Kleinbeihilfeprogramm für Landwirte aufgrund der UkraineKrise um 120 auf 180 Mio. Euro aus nationalen Mitteln aufgestockt. Ein Drittel davon, rund 60 Mio. Euro, stammte aus dem EU-Topf.
Die wichtigsten Maßnahmen
Nachfolgend die wichtigsten Maßnahmen auf einen Blick:
• Mehr als 500 Mio. Euro für EU-Erzeuger von frischem Obst und Gemüse, die vom russischen Einfuhrverbot betroffen sind (Zeitraum 2014 bis 2018);
• zwei Stützungspakete in den Jahren 2015 und 2016 im Wert von insgesamt mehr als 800 Mio. Euro zur Stabilisierung des Milchmarkts und der Unterstützung bei der Bewältigung von Marktstörungen;
• rund 450 Mio. Euro zur Unterstützung des Weinsektors und zur Ermöglichung der Inanspruchnahme der Dringlichkeitsdestillation;
• ein Unterstützungspaket von 500 Mio. Euro im März 2022 für Erzeuger, die am stärksten von den schwerwiegenden Folgen des Krieges in der Ukraine betroffen sind;
• 156 Mio. Euro für Landwirte in Bulgarien, Ungarn, Polen, Rumänien und der Slowakei, die am stärksten von den gestiegenen Einfuhren von Getreide und Ölsaaten aus der Ukraine betroffen sind;
• finanzieller Ausgleich für Landwirte, die von den gesundheitspolizeilichen Kontroll- und Präventionsmaßnahmen zur Bekämpfung des Ausbruchs der Vogelgrippe betroffen sind;
• und rund 330 Mio. Euro im Juli 2023 für Bauern aus 22 EU-Ländern, die unter spezifischen Problemen in verschiedenen Agrarsektoren leiden, etwa höheren Produktionskosten und den Auswirkungen von extremem Wetter, allen voran Trockenheit.
- Bildquellen -
- Trockener Boden: neenawat555 - stock.adobe.com