Der Verband Österreichischer Schweinebauern (VÖS) wehrt sich gegen Aussagen des Verein gegen Tierfabriken (VGT), wonach eine weitere Pandemie mit einem Coronavirus, das bei Schweinen bekannt ist, drohe. „Im Test mit Zellkulturen zeigte sich, dass sich das Virus schnell im menschlichen Lungen- und Verdauungstrakt ausbreitet und vermehrt. Das Risiko einer weiteren gefährlichen Pandemie wird als sehr hoch eingestuft“, heißt es in einer VGT-Aussendung. Ein Überspringen des Virus auf den Menschen sei nämlich nur eine Frage der Zeit. Schuld daran sei die Schweinehaltung in Zucht-und Mastbetrieben.
Coronaviren bei Schweinen schon lange bekannt
Der VÖS möchte das so nicht stehen lassen, übt Kritik an der Vorgehensweise – Studienergebnisse seien hier auf „äußerst unseriöse Art und Weise“ als Bedrohung dargestellt worden – und verweist auf die Expertenmeinung aus der AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit). Dort habe es „klare Entwarnung“ zu diesem Thema gegeben.
Tatsächlich geht die AGES auf ihrer Homepage in den allgemeinen Fragen rund um das Coronavirus auf die Thematik ein. Verschiedene Arten von Coronaviren seien als Durchfall-Erreger beim Schwein schon lange bekannt. 2018 sei erstmals ein weiteres Virus, das den Namen SADS-CoV (Swine Acute Diarrhoea Syndrome Coronavirus) bekam, bekannt geworden. „Genetische Analysen deuten darauf hin, dass auch dieses Coronavirus möglicherweise ursprünglich von Fledermäusen stammt. Ausbrüche bei Schweinen wurden bisher ausschließlich aus China berichtet“, wird seitens der AGES erklärt.
Zwar wird bestätigt, dass es Studien gab, in denen in Laborumgebung auch menschliche Lungen-und Darmzellen infiziert werden konnte, bei Versuchen mit Mäusen sei aber keine nennenswerte Virusvermehrung oder Krankheit zu bemerken gewesen. „Weltweit ist auch kein einziger Fall bekannt, dass sich ein Mensch mit diesem Virus infiziert hätte“, wird seitens der AGES versichert.
(V.S.)
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- Schwein: agrarfoto.com