Rinderwahn (BSE), Brucellose, Geflügelgrippe oder zuletzt die Afrikanische Schweinepest (ASP). Immer wieder bedrohen Tierseuchen die heimischen Nutztier-
bestände und damit die Lebensgrundlage vieler Bäuerinnen und Bauern.
Zusammenarbeit gewährleistet effiziente Seucheneindämmung
Prävention und Eindämmung solcher Seuchen sind Ziel und Aufgabe der Tierkörperverwertung. In Oberösterreich erfüllt diesen wichtigen öffentlichen Auftrag die TKV Oberösterreich GmbH. Geschäftsführer Friedrich Hausberger weiß um die große gesellschaftliche Verantwortung der TKV für den Umwelt- und Seuchenschutz und ist stolz darauf, ein wichtiger Partner für die Bauernschaft zu sein: „Wir wollen aber nicht nur die gesetzlichen Bestimmungen umsetzen, sondern den Bauern auch die Zusammenarbeit erleichtern. Beispielsweise indem wir ihnen mit elektronischem Lieferschein, E-Mail-Rechnung und SEPA-Einzug die Administration erleichtern.“
Regau – Oberösterreichs zentrale Tierkörperverwertungsanlage
Jährlich werden am Standort Regau durch die Tierverwertungsanlage 14.000 Tonnen Falltiere und circa 110.000 Tonnen Schlachtabfälle einer finalen Verwertung zugeführt. Ebenfalls vom Standort Regau wird die umfassende Logistik gesteuert. Jährlich werden alleine zu den Höfen 100.000 Abholungsfahrten getätigt. Darüber hinaus peilen die Spezialfahrzeuge auch 145 Sammelstellen verteilt über das ganze Bundesland an. Von montags bis samstags ist dafür speziell geschultes Personal in insgesamt 41 Lkws unterwegs.
Falltierabholung – erste Tarifanpassung seit 14 Jahren
Falltiere, also am Hof verendete Rinder, Schweine, Pferde, Schafe und Ziegen werden von der TKV (vormals AVE) seit Jahrzehnten abgeholt.
Die Übernahme ist gemäß Oberösterreichischer Tiermittelverordnung (TMV) kostenpflichtig. Seit 14 Jahren blieben die Tarife hierfür aber konstant. Mit Novellierung der gesetzlichen Grundlage ergab sich 2020 auch eine gerinfügige Anpassung der Tarifsätze (siehe Infobox). Die Selbstbehalte landwirtschaftlicher Betriebe für die Beseitigung bleiben weiterhin niedrig, bei zwei bis drei Euro pro Abholung.
Bewährtes Verfahren gegen Tierseuchen
Im Werk werden die tierischen Überreste während eines Sterilisierungsprozesses durch Entzug von Wasser zu Tiermehl verarbeitet, das später verfeuert wird. Durch die Einwirkung von über 130 Grad Celsius über 20 Minuten bei einem Druck von drei Bar werden selbst die gefährlichsten und widerstandsfähigsten Keime abgetötet.
Durch dieses Verfahren konnten etwa in den Jahren 2017 und 2018 der Ausbruch der Schweine- sowie der Rinderbrucellose reibunglsos und nachhaltig eingedämmt werden. Das soll auch in Zukunft so bleiben. TKV-Geschäftsführer Hausberger erklärt: „Wir investieren laufend in modernste Anlagen, Spezialfahrzeuge und die Schulung unserer Mitarbeiter, um auch weiterhin ein verlässlicher Partner für das Land und die Menschen beim Umwelt- und Seuchenschutz zu sein.“
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- Tierkoerperverwertung ID48624: TKV OÖ