Strohsterne statt Plastikschmuck

Warum Strohsterne nicht nur der Umwelt guttun, sondern darüber hinaus noch zeigen welche Werte der Familie wichtig sind, erklärt Stephan Pernkopf, der mit seinem Verein "Neu.Land.Leben" das Brauchtum der früheren Bauerngesellschaften am Land neu beleben möchte.

Stroh ist mehr als nur Futtermittel oder Tiereinstreu: Die zarten Halme lassen sich auch zu Dekomaterial, wie zum Beispiel zu Strohsternen, umfunktionieren.

Denn Strohsterne als Christbaumschmuck sind zwar in den letzten Jahren schon wieder öfter zu sehen, kaum einer weiß jedoch woher dieser Brauch wirklich kommt. Ursprünglich entstand dieser nämlich in den christlichen Gemeinschaften. Man wollte so am Heiligen Abend die Verbindung von der Krippe, in der Jesus auf Stroh gebetet war, zum Stern von Bethlehem herstellen. Gerade im ländlichen Raum wahren noch viele Familien diese alten Traditionen der Weihnachtszeit und hauchen ihnen in der Neuzeit wieder Leben ein.

Für Niederösterreichs LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf ist jedoch auch eine andere Bedeutung noch wichtig: „Stroh war ein Gut, dass jeder und jedem zur Verfügung steht. Selbst mittellose Menschen konnten damals ihren Liebsten eine Freude zu Weihnachten bereiten und durch die Rituale die Harmonie am Weihnachtsabend erleben. Gerade nach diesem Jahr in dem wir sehen, dass die Kluft zwischen einzelnen Gesellschaftsschichten immer größer wird, sollten wir uns eher daran versuchen all unseren Mitmenschen ein schönes Fest zu bescheren, als noch mehr künstlichen Glanz und Tamtam in unsere großen Wohnzimmer zu stellen.“

Eine der Lehren aus der Pandemie ist auch, dass wir unseren Konsum so lenken sollten, dass vor allem regionale Wertschöpfung im Land bleibt und so wirtschaftlich, als auch aus umwelttechnischer Sicht ein Nutzen entsteht. Gerade deshalb können dieses Jahr die weitgereisten Plastikchristbaumkugeln aus China im Verkaufsregal bleiben. Denn wer nicht alle paar Jahre die komplette alte Dekogarnitur wegschmeißen und durch neue austauschen möchte, der setzt auf zeitlose Anhänger aus natürlichen Materialien, die schon seit Jahrzehnten in Mode sind. Und wenn sie mal nicht mehr gefallen, dann lassen sie sich sogar noch im Kamin zu Wärme recyclen.

Nebenbei ist das Basteln von Strohsternen eine gemeinsame Aufgabe der Familie, die schon in der Vorweihnachtszeit erledigt werden kann. Der motorische Umgang mit Naturmaterialien ist nicht nur ein besonderes Erlebnis für Kinder, sondern bietet auch Erwachsenen einen Ausgleich zum hektischen Alltag vor dem Bildschirm. Eine Bastelanleitung ist auf der Homepage von “Neu.Land.Leben” zu finden.

 

 

- Bildquellen -

  • Naturschmuck: Kern
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AUTORred.AR/Neu.Land.Leben
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