Vor Kurzem, am 20. Juni, war Weltflüchtlingstag. So aktuell war er noch nie wie in diesem Jahr. Alle Menschen betrifft das Thema, und alle erleben wir die Herausforderungen und auch die Chancen. Es braucht ein solidarisches Europa, ein Europa, in dem nicht nur untergehende Banken, sondern auch Menschen gerettet werden. Warum verlassen Menschen ihre Heimat und begeben sich auf eine gefährliche Reise ins Ungewisse? Welchen Herausforderungen stehen Politik, Kirche und Gesellschaft angesichts der steigenden Zahl der Heimatsuchenden gegenüber? Welchen Beitrag zur Integration kann jeder Einzelne von uns leisten? Es gilt, die Berührungsängste der Bevölkerung ernst zu nehmen! Einige Gemeinden haben das vorbildlich umgesetzt, indem sie die anfängliche Skepsis durch persönliche Begegnungen mit Flüchtlingen abgebaut haben. Nach einem Besuch der Jugendlichen und ihren Betreuern bei den Flüchtlingsfamilien ist die Scheu einem regelmäöigen Miteinander gewichen. Freiwillige unterstützen Flüchtlinge im Alltag und begleiten sie. Ehrenamtliche helfen beim Deutschlernen, ist doch die Sprache ein Schlüsselelement der Integration und Basis für ein gemeinsames Miteinander. Medial wird immer nur von den Herausforderungen und Problemen gesprochen. Die vielen positiven Erlebnisse, Geschichten und Veränderungen fallen unter den Tisch. Mich hat berührt, wie sich eine Familie bemüht, Fuö zu fassen und die Chancen, die sich in unserem Land für sie auftun, wahrzunehmen: “Wir sind dankbar und wollen auch etwas zurückgeben!”
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