Schweinemarkt KW 24-25/’23: Angebot extrem niedrig, Preis stabil

Quer durch die EU ist das Angebot an Schlachtschweinen so gering, dass in den Schlacht- und Zerlegebetrieben Schichten verkürzt werden oder ganze Arbeitstage ausfallen – seit Jahrzehnten sind solche Verhältnisse nicht bekannt. Dennoch ziehen die Erzeugerpreise nicht weiter an weil die Verhältnisse am Fleischmarkt dem entgegenstehen.
So konnte beispielsweise in Deutschland die zu Wochenbeginn von der Erzeugerseite kolportierte Erwartung einer Preissteigerung nicht realisiert werden. Laut Fleischhandel und Handelsketten meiden Verbraucher zunehmend das hochpreisig gewordene Fleischregal. Nur in Ländern wie Frankreich oder Italien, wo die Preise im Mai Schwächen zeigten, tendieren die Preise im Bereich von 1 bis 2 Cent wieder nach oben.

In Österreich wartet das Schlachtschweineangebot mit einem neuerlichen Negativrekord auf. Kaum mehr als 80.000 Stück schlachtreife Tiere dürften für die kommende Woche zur Verfügung stehen. Das abwärts tendierende Schlachtgewicht von 98,3 kg zeigt zudem an, dass zur Zeit keine zurückgehaltenen Schweine in den Maststallungen stehen. So ergibt sich eine bis dato nicht dagewesene absurde Situation, dass Schlachtbetriebe das zäh gewordene Fleischgeschäft beklagen und andererseits händeringend um zusätzliche Schlachtpartien ringen. Vor diesem Hintergrund wurde an der Ö-Börse der Preis auf unverändertem Niveau fixiert.

Preise KW 24-25/’23 (Marktbericht vom 15. Juni 2023):

Mastschweine-Notierungspreis:  EUR 2,47 (=)
Berechnungsbasis:                    EUR 2,34

Zuchten-Notierungspreis:          EUR 1,89 (=)
Berechnungsbasis:                    EUR 1,79

Dr. Johann Schlederer

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AUTORRed. CW
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