Ihre Generalversammlung hat kürzlich die Erzeugergemeinschaft Biogetreide Oberösterreich (EZG) abgehalten. Schauplatz für die Veranstaltung, bei der in Zusammenarbeit mit Bio Austria auch ein buntes Rahmenprogramm rund um die Themen Biodiversität, Bodenbearbeitung und Wirtschaftlichkeit am Biobetrieb geboten wurde, war der Biohof Ganglbauer in Kremsmünster.
Nach der Präsentation der Zahlen für das abgelaufene Wirtschaftsjahr wurde der Vorstand des Vereins neu gewählt. Als Nachfolger für Karl Langeder aus Nußbach, der auf zwölf Jahre im Vorstand und davon zuletzt acht Jahre als Obmann zurückblicken kann, ging Wolfgang Hiesmayr aus Hofkirchen im Traunkreis (siehe auch Portrait „Landsleute“ unten) hervor. Mit Wolfgang Mader aus Hofkirchen im Traunkreis (Gründungsmitglied der EZG) und Wolfgang Gumpelmeier aus Pasching zogen sich zwei weitere Personen aus der aktiven Funktionärstätigkeit zurück.
Die im Jahr 2005 gegründete EZG zählt aktuell 453 Mitgliedsbetriebe. Aktiv sei man laut Hiesmayr nicht nur in ganz Oberösterreich, sondern auch im angrenzenden Niederösterreich. Jährlich werden etwa 19.000 Tonnen Ware vermarktet das ist knapp ein Drittel der Bio-Gesamtmenge in Oberösterreich und zehn Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet.
Um den Mitgliedsbetrieben ein guter Partner in der Vermarktung zu sein, nennt Hiesmayr Sammelbestellungen für Saatgut und gemeinsame Düngemitteleinkäufe ebenso wie das Ziel, selbst an „Gewicht“ zuzulegen. „Wir müssen unsere Bedürfnisse und Interessen auch selbst deutlich darlegen und vertreten“, so Hiesmayr.
Landsleute im Einsatz für 450 Biogetreide-Erzeuger
Wolfgang Hiesmayr ist einer, der lieber anpackt als abzuwarten, ob es nicht wer anderer macht. „Ich bin der Meinung, dass wir Bauern unsere Vertretung auch in die Hand nehmen müssen. Mir ist es auf jeden Fall wichtig, mich zu engagieren und zu sagen, was Sache ist“, so der 57-Jährige aus Hofkirchen im Traunkreis, seit Kurzem neuer Obmann der Erzeugergemeinschaft Biogetreide OÖ. Somit steht er an der Spitze von 450 Mitgliedern, die sich einst für einen professionellen Vertrieb ihrer Bio-Produkte zusammengeschlossen haben.
Er selbst ist seit 15 Jahren Biobauer. „Am Acker“, wie er dazusagt, schließlich hat der „Jagerbauer“ auch einen Namen in der Fischereibranche. Forelle, Saibling, Karpfen und Co werden bei ihm jedoch auf konventionelle Weise gezogen und verarbeitet. Die Ackerflächen, die er mit Gattin Gertraud auf zwei Betrieben bewirtschaftet, belaufen sich auf 70 Hektar. Elf Hektar sind mit Walnussbäumen bepflanzt. „Es ist gerade nicht die einfachste Zeit für Biobauern. Und wir leiden sehr unter den Wetterextremen“, so Hiesmayr. Leichte Preis-Aufwärtstrends seien so gleich wieder in Gefahr. „Im Biobereich ist es ohnehin oft so, dass eine Nische, die heute super funktioniert, in einem Jahr wieder tot ist“, weiß Hiesmayr. Wichtig findet er, dass Biobauern von ihren nicht biologisch wirtschaftenden Berufskollegen anerkannt werden. Unabdingbar hingegen, dass Bioanteile nicht nur gefordert, sondern auch etwa in Großküchen umgesetzt werden.
Die Jagd und das Singen nennt der Vater dreier erwachsener Kinder als Hobbys. „Und schauen, dass es der Familie gut geht“, betont er.
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- Hiesmayr: EZG Bioggetreide