Moosbrugger: Kritik an genutzten Bracheflächen fachlich falsch

Josef Moosbrugger kritisiert die „künstlich inszenierte Verzerrung von Fakten durch Umweltlobbyisten“ bei den 2022 und 2023 freigegebenen Brachflächen. 

Josef Moosbrugger: Mehr Öko-Flächen als je zuvor

Die Aussagen “selbst ernannter Umweltschützer” würden beweisen, dass es diesen primär darum geht, Alarmismus zu verbreiten und die nachhaltige bäuerliche Familienlandwirtschaft einmal mehr als Sündenbock anzuprangern, empört sich der Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich über die Vorgehensweise von BirdLife Europe, die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, Global 2000 und Corporate Europe Observatory (CEO). Die NGOs kritisierten die “Aussetzung von Greening-Maßnahmen der GAP unter dem Deckmantel der Ernährungssicherheit” scharf. Die Freigabe der Brachflächen in Folge des Ukraine-Krieges würde nur zum Schaden von Bienen, Vögeln, Böden und Klima führen, so der Tenor. 

Heuer 60.000 Hektar mehr für Artenvielfalt

Die Zahlen sprechen offenbar eine andere Sprache, wie Moosbrugger erklärt. Die Mehrfachflächenanträge für 2023 würden nämlich belegen, dass die heimischen Bäuerinnen und Bauern in einem noch nie dagewesenen Ausmaß Biodiversitätsschutz betreiben. Mit ÖPUL-Naturschutzflächen, Biodiversitäts- und Bracheflächen werden österreichweit insgesamt rund 210.000 ha Agrarflächen für die Umwelt bereitgestellt. „Ein Plus von 60.000 ha gegenüber dem Vorjahr. Damit werden mittlerweile rund 10% der landwirtschaftlich genutzten Flächen in Österreich speziell biodiversitätsfördernd bewirtschaftet, etwa durch Verzicht von Dünger, Pflanzenschutzmitteln oder Aussaat spezieller Blühmischungen”, hält der Kammerpräsident den Organisationen Fakten entgegen. 

2022 wurden zudem 27,7% der landwirtschaftlichen Nutzfläche, das sind 706.000 ha,  biologisch bewirtschaftet. Demgegenüber würden lediglich rund 10.000 bis 20.000 ha Bracheflächen stehen, die ausschließlich für 2022 bis 2023 freigegeben sind. “Was die NGOs hier betreiben, ist ein künstlich inszenierter Sturm im Wasserglas”, so der LKÖ-Präsident.

Strengere Auflagen als bei Bracheflächen

Die Freigabe der Brachflächen für zwei Jahre sei eine Maßnahme zur Verbesserung der Ernährungs- und Versorgungssicherheit nach Beginn eines nicht abschätzbaren Krieges in einer der zentralen ackerbaulichen Anbauregionen Europas und des steigenden Welthungers gewesen. Für den Großteil der österreichischen Betriebe war die Ausnahme ohnehin nicht relevant, weil sie an viel strengeren Maßnahmen des Österreichischen Agrarumweltprogramms (ÖPUL) teilnehmen. “Biodiversitätsflächen etwa unterliegen noch strengeren Vorgaben, zum Beispiel mit mehreren blühenden Pflanzenarten bzw. Mischungspartnern, ökologisch optimierten Pflegezeitpunkten und vielem mehr”, entkräftet der LKÖ-Präsident die Argumente der Kritiker.

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  • Josef Moosbrugger: ROBERT JAEGER / APA / picturedesk.com
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AUTORMartina Rieberer
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