EU-Kommission unterstützt den Milchmarkt

30 Mio. Euro für Private Lagerhaltung von Magermilchpulver, Butter und Käse

Der Milchmarkt wird nun von der EU-Kommission unterstützt. FOTO: pixelio.de/mirco1

Die EU-Kommission reagiert jetzt auf die angespannte Lage auf dem durch die Corona-Krise unter Druck geratenen europäischen Milchmarkt. 30 Mio. Euro stellt die Brüsseler Behörde für die private Einlagerung von Magermilchpulver, Butter und Käse bereit, berichtet das AIZ. Damit bekommen Milchprodukte einen gewichtigen Anteil an den Beihilfen für die Private Lagerhaltung (PHL), für die insgesamt 80 Mio. Euro aus dem EU-Agrarhaushalt 2020 vorgesehen sind. Neben den Molkereiprodukten will die EU-Kommission die PLH auch für Rindfleisch, Schaf- und Ziegenfleisch eröffnen.

Nach dem heute erwarteten Hilfspaket für die EU-Agrarmärkte sind 6 Mio. Euro an Lagerbeihilfe für 90.000 t Magermilchpulver mit Einlagerungszeiten von 90 bis 210 Tagen vorgesehen. Für die PLH Butter stehen 14 Mio. Euro für eine Menge von 140.000 t bereit und bei Käse 10 Mio. Euro für 100.000 t.

Druck auf EU-Milchmarkt steigt

In der EU ist der Druck auf den Milchmarkt weiter gestiegen. Die Kurse für Standard-Milchprodukte tendieren seit Wochen nach unten. Die EU-Kommission weist darauf hin, dass die Erzeugermilchpreise im März 2020 noch relativ stabil geblieben sind (-1%), aber im April wurden sie in einigen Ländern bereits spürbar verringert. Ein noch stärkerer Rückgang zeigt sich bei der Notierung für Spotmilch. Diese lag am 12. April in Lodi (Italien) nur mehr bei 30,5 Cent je kg – im März waren es noch 35 Cent. Die Verringerung der Milchpreise fällt somit deutlicher aus als die übliche saisonale Abwärtstendenz.

Das Problem ist, dass die Anlieferung in Europa üblicherweise im Frühjahr bis Mai deutlich steigt und erst dann wieder kontinuierlich bis Herbst zurückgeht. Der saisonale Anstieg erfolgt somit in jener Zeit, in der die Corona-Krise für drastische Absatzrückgänge in der Gastronomie sorgt. In einigen Mitgliedstaaten gibt es mittlerweile Appelle und Anreizsysteme zur Reduktion der Anlieferung. Manche Molkereien, die über eine breitere Produktpalette verfügen, stellen die Verarbeitung zum Teil auf länger haltbare, lagerfähige Milchprodukte und Handelsware um.

 

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