Im Treffen des Standing Committee der Berner Konvention wurde die Herabstufung des Wolfes von „streng geschützt“ auf „geschützt“ mit 38 Stimmen dafür, fünf dagegen und zwei Enthaltungen angenommen. Damit würde der Wolf – im Sinne der Berner Konvention – nach Ablauf einer Frist von drei Monaten bejagbar werden, sollten bis dahin keine Einwände von mindestens einem Drittel der Mitgliedsstaaten ergehen. In ihren ersten Reaktionen zeigen sich LH-Stv. Josef Geisler, LH Anton Mattle und LK-Präsident NR Josef Hechenberger erfreut.
Schutz der Almen und Berglandwirtschaft
Bauernbundobmann LH-Stv. Josef Geisler meinte dazu: „Wir haben auf Landesebene die gesetzlichen Möglichkeiten ausgeschöpft und mit dem schnellen Verordnungsweg bereits einige Wölfe zum Abschuss freigeben können. Jedoch brauchen wir ganz dringend die Herabsenkung des Schutzstatus und die ganzjährige Bejagbarkeit von Wölfen, damit wir unsere Alm- und Weidetiere und damit einhergehend die heimische Bergland- und Almwirtschaft schützen können. Deswegen ist der Vorstoß sehr zu begrüßen. Mein besonderer Dank gilt dabei unserem Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, der auf EU-Ebene Verbündete gesucht und Allianzen geschmiedet hat. All das zum Wohle unserer heimischen Bauernfamilien.“
Langer Weg, der sich gelohnt hat
LH Anton Mattle reagierte: „Es war ein langer und harter Weg, bis Europa aufgewacht ist. Wir haben Druck gemacht, damit die Berner Konvention geändert wird. Der nächste Schritt ist die Änderung der FFH-Richtlinie, dann haben wir die Senkung des Schutzstatus schwarz auf weiß. Wir bleiben aber hartnäckig, denn die Entnahme von problematischen Wölfen muss unbürokratisch und rasch möglich sein.“ Auch LH Mattle spricht Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig seinen Dank aus: „Er ist in Brüssel immer hart geblieben und hat konsequent die Tiroler Linie unterstützt.“
Ergebnis jahrelanger Bewusstseinsbildung
Für LK-Präsident NR Josef Hechenberger ist die Senkung des Schutzstatus eine weitere richtungsweisende Entscheidung hin zur leichteren Regulierung: „Die heutige Entscheidung stärkt den ländlichen Regionen den Rücken. Sie trägt der geänderten Realität Rechnung, denn das Großraubtier Wolf ist nicht mehr vom Aussterben bedroht – im Gegenteil. Diese Abstimmung ist wesentlich für eine gute Zukunft der Regionen, besonders jener im Berggebiet.“ Dies sei das Ergebnis jahrelanger intensiver Bewusstseinsbildung über die Situation der Land- und Almwirtschaft in Zusammenhang mit der Wiederansiedelung des Großraubtieres Wolf. „Diese Hartnäckigkeit hat sich ausgezahlt und die heutige Abstimmung ist ein Ergebnis dieser Bewusstseinsbildung“, schließt Hechenberger.
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- Europäischer Wolf (Canis Lupus Lupus) Gray Wolf: bennytrapp - stock.adobe.com