Bis 1. Juni wurde noch kein Falterflug des Maiszünslers gemeldet.

Ab Anfang Juni gilt dem Insekt erhöhte Aufmerksamkeit, da ab diesem Zeitpunkt der Larvenschlupf des Maiszünsler- Falters bevorsteht. Ein Zünsler-Befall hat Ertrags- und Qualitätsverluste zur Folge, zudem kann es insbesondere in Körnermais zu einem sekundären Fusarium-Befall kommen. In Österreich tritt der Zünsler in allen Maisbauregionen auf. Aufgrund des hohen Vermehrungspotenzials ist es sehr wichtig, die Symptome eines Befalls frühzeitig zu erkennen. Um eine Massenvermehrung zu unterdrücken, gibt es schon während der Vegetationsperiode vorbeugende Maßnahmen. Der Maiszünslerbefall kann gut präventiv verhindert oder eingedämmt werden. Die beste Strategie dazu ist eine Kombination mechanischer, biologischer und chemischer Maßnahmen. Zentral ist die Strohzerkleinerung nach der Ernte.

Befallssymptome frühzeitig erkennen

Der Flug des Falters und die Eiablage sind stark vom Entwicklungsstand der Maiskultur und der Witterung abhängig. An wärmeren Standorten fliegen die Falter bereits ab Anfang Juni, in kühleren Regionen bis zu vier Wochen später. Über den Falterflug gibt es auf warndienst.at ein kostenloses Online-Monitoring. Parallel dazu sollte jeder Maisanbauer auch selbst seine Bestände genau beobachten.

Der ideale Zeitpunkt zur biologischen Bekämpfung ist sofort nach der Eiablage. Eine Trichogramma-Schlupfwespen- Ausbringung mittels Drohne sollte zeitlich auf den Larvenschlupf abgestimmt sein. Dieser natürliche Feind des Zünslers wird in kleinen Kugeln über dem Feld etwa alle sieben Meter ausgebracht und erreicht mit 70 Prozent beinahe den Wirkungsgrad einer chemischen Behandlung. Die Ausbringung der Schlupfwespen bieten private Dienstleister an (etwa das Lagerhaus- Drohnen-Service) Nach einer fünf- bis 14- tägigen Reifephase schlüpfen die Raupen des Zünslers. Dies ist der optimale Zeitpunkt für eine chemische Behandlung, wenn die Wuchshöhe des Maises eine solche Behandlung noch zulässt. Ab einer bestimmten Vegetationsphase sind chemische Maßnahmen nur noch mit Hochradtechnik realisierbar.

Bekämpfung mit mehreren Methoden

Bis zur Ernte wandern bis zu 80 Prozent aller Larven in den unteren Teil des Stängels (unterhalb des zweiten Knotens). Nach der Ernte ist der ideale Zeitpunkt für eine mechanische Bekämpfung. Dazu müssen die Stoppeln gründlich zerkleinert und Erntereste tief und sauber eingearbeitet werden. Dadurch wird der Lebenszyklus des Schädlings im Winter nachhaltig gestört. Der Verzicht auf eine Stoppelzerkleinerung führt hingegen im Folgejahr zu einer erhöhten Vermehrungsrate. Der Maiszünsler bildet meist eine Generation pro Jahr aus. Es wurden auch schon Maiszünsler entdeckt, die pro Jahr zwei Generationen hervorbringen können, was eine zweimalige Behandlung erfordern würde. Temperatur und Niederschlag sind entscheidende Faktoren für die Entwicklungsdynamik des Schädlings.

Langfristig erfolgreich kann die Maiszünslerbekämpfung nur sein, wenn alle Maisbauern einer Region die Bekämpfungsmaßnahmen durchführen, wobei besonders die Stoppelzerkleinerung wichtig ist. Hilfreiche Praxistipps hat das DMK in der kostenlosen Broschüre „Stroh- und Stoppelmanagement nach Mais“ zusammengefasst.

www.warndienst.at

www.maiskomitee.de

- Bildquellen -

  • Maiszünsler: TOMASZ - STOCK.ADOBE.COM
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AUTORRed. HM
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