Beim Innovations-Programm des Agro Innovation Lab der RWA drehte sich alles ums Wasser. Zwei Start-ups wurden letztlich mit Preisen ausgezeichnet.
Auch wenn Österreich reich an Wasserreserven ist und die Landwirtschaft nur wenige Prozent des gesamten Wasserbedarfs benötigt, ist sorgsamer Umgang damit angebracht. Denn durch die Auswirkungen des Klimawandels können die verfügbaren Grundwasser ressourcen in Österreich bis 2050 um bis zu 23 Prozent abnehmen und sich gleichzeitig der Wasserbedarf für die Bewässerung beinahe verdoppeln. Und: Da der Bewässerungsbedarf vorrangig in Trockenzeiten bei „meist geringen verfügbaren Ressourcen erforderlich ist, können sich Nutzungskonflikte ergeben“, warnte 2021 die Studie „Wasserschatz Österreichs“.
Das Agro Innovation Lab (AIL), der Innovationshub der Raiffeisen Ware Austria, hat bei der „Agri Water Innovation Discovery“ gleich weltweit nach Lösungen für eine bessere Nutzung der Ressource Wasser im landwirtschaftlichen Umfeld gesucht. Insgesamt gab es 75 Einreichungen.
Die zehn besten aus Frankreich, Italien, Österreich, Spanien, Deutschland, Finnland, Israel und den USA wurden von einer Expertenjury ausgewählt und präsentierten nun in Kor-neuburg und Wien ihre Ideen. „Die vorgestellten Projekte machen Mut und zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, erklärte dazu Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig.
Phytosterol als nachhaltige Lösung
Durchgesetzt hat sich und über 10.000 Euro Preisgeld freuen darf sich das Team der Firma Elicit Plant aus Frankreich. Es überzeugte vor allem mit der Kombination aus tragfähigem Businessplan und wissenschaftlich fundierter Arbeit. Die Lösung mit Phytosterol, einer strukturellen Komponente in der Zellmembran von Pflanzen, stellt „eine nachhaltige Lösung für die Zukunft dar“, so die Jury in ihrer Beurteilung. Durch den Einsatz der Phytosterole soll die Widerstandsfähigkeit von Pflanzen erhöht werden, indem sie das Wurzelwachstum verbessert und den Wasserverbrauch um bis zu 20 Prozent reduziert.
Beregnungsroboter
Der Rainbutler des deutschen Start-ups Rain2Soil erhielt einen Sonderpreis von TUM Venture Labs und soll so auf dem Weg zur Marktreife unterstützt werden. Dabei handelt es sich um einen autonom fahrenden Beregnungsroboter, der die Flexibilität von Schlauchtrommelsystemen mit der Effizienz einer großen Kreisberegnung verbinden soll, und das bei nur einem Bar Druck. Der Rainbutler orientiert sich mittels RTK-GPS und ermöglicht laut Firmenangaben zehn Hektar Beregnung pro Aufstellung und neben Arbeitskosten auch Wasser und Energie zu sparen.
Österreichs Vertreter unter den zehn Finalisten war Microtronics Engineering. Als B2B-Unternehmen stellt die Firma bereits seit 2006 Technologie für Umwelttechnik und Energiemanagement zur Verfügung.