Zahlreiche Bäuerinnen, Bauern und Jungbauern diskutierten im Rahmen der Herbstkonferenzen in Lienz und in Thaur bis in die späten Abendstunden mit Bauernbundobmann LHStv. Josef Geisler und LK-Präsident NR Josef Hechenberger. Die Herausforderungen für die Landwirtschaft sind vielfältig.
Gefahren Wolf und Borkenkäfer
Bezirksbauernobmann LAbg. Bgm. Martin Mayerl forderte: Die Rahmenbedingungen für Berglandwirtschaft müssen passen, um die Versorgung mit Lebensmitteln sicher zu stellen. „Es ist ein Zeitenwandel, in dem sich unsere Gesellschaft derzeit befindet. Hinzu zu den geänderten Bedingungen durch Krieg und Pandemie kommen für unsere Bauern auch riesige Probleme, die Raubtiere wie Wolf und Bär und der Borkenkäfer mit sich bringen“, so Mayerl in seinem einleitenden Statement.
„Die steigenden Betriebsmittelkosten und der Klimawandel stellen unsere Bauern vor noch nie da gewesene Herausforderungen. Die Auswirkungen der weltweiten politischen Entwicklungen wirken sich direkt auf die gesamte Wertschöpfungskette aus. Oberstes Gebot muss es bleiben, die Selbstversorgung im eigenen Land abzusichern. Deswegen gilt es auch zukünftig an den Rahmenbedingungen für die heimische Berglandwirtschaft zu arbeiten.“
In diesem Zusammenhang brachte Mayerl auch seinen Dank für die bisher erbrachten Unterstützungen für die heimische Forstwirtschaft zum Ausdruck: „Der Arbeitsaufwand, den unsere Bauern zu stemmen haben, war und ist enorm und wäre nicht zu stemmen, wenn es nicht vollste Unterstützung vom Land Tirol gegeben hätte. Ich bitte auch weiterhin, unseren Waldbauern notwendige Mittel zur Bekämpfung des Borkenkäfers und zur Aufforstung eines klimafitten Waldes zur Verfügung zu stellen.“
Abschluss im Alten Gericht
Ihren Abschluss fanden die Herbstkonferenzen schließlich am Mittwoch vergangener Woche im Alten Gericht in Thaur mit den Bezirken Innsbruck-Land und -Stadt. Bezirksbauernobmann Thomas Schweigl ging auf die Perspektiven der Landwirtschaft ein: „Die Zeiten sind keine einfachen. Die Teuerung spiegelt sich auch in den Ausgaben für landwirtschaftliche Betriebsmittel wie Futter wider. Wir müssen uns fragen, welchen Anteil die Landwirtschaft an der Gesamtdiskussion einnimmt. Schließlich spielen wir eine entscheidende Rolle in der Versorgungssicherheit – dementsprechende Maßnahmen zur Erleichterung der Bauern müssen wir auch anstreben.“
Bezirksbauernobmann Schweigl sah aber auch Chancen für die Landwirtschaft: „Gerade im Bereich der Energie kann die Landwirtschaft noch viel erreichen, zum Beispiel mit Photovoltaikanlagen auf Haus- und Hofdächern.“
- Bildquellen -
- IMG 9640: TBB
- IMG 1480: TBZ