Ja, es stimmt – der Weltmilchtag ist immer etwas ganz Besonderes. Viele Jahre lang waren der Weltmilchtag (lange Zeit am letzten Mittwoch im Mai), der Weltspartag (31. Oktober) und der Welttierschutztag (4. Oktober) für die jeweilige Branche und die gesamte Gesellschaft echte Feiertage. Heute ist beinahe jeder der 365 Tage mehrfach mit einem Thema, einem Produkt, einer Bewegung etc. belegt.
Das zeigt, dass die Milch- und Molkereiwirtschaft schon sehr früh die Bedeutung eines aus dem Jahr herausragenden Tages erkannt hat und auch bestens genutzt hat.
Dieser Tag entwickelte sich später sogar zu Weltmilchwochen mit Veranstaltungen, Fernseh- und Radiosendungen, Ausstellungen, Verkostungen, Schulmilchprämierungen, Tagen der offenen Stalltür, Verleihung von „Goldenen Milchgläsern“ bis hin zu zahlreichen Pressekonferenzen und Weltrekordversuchen rund um Milch und Milchprodukte. Der längste Topfenstrudel von Raabs/Thaya und der größte Käselaib in Waidhofen/Ybbs seien beispielsweise genannt.
50 Jahre Milchglas
Jedes Getränk – Wein, Bier, Schnaps, Longdrink – hat sein Glas und auch die Milch!
Vor 50 Jahren hat die ÖMIG (Österreichische Milchinformationsgesellschaft) ein 250 ml Glas mit dem markanten Schriftzug und der eleganten Einbuchtung im unteren Bereich kreiert, die Bevölkerung begeistert und auch festgelegt, dass, wenn man sich mit Milch zuprostet, einander „Gesundheit“ wünscht.
Das Glas war überaus begehrt und wurde binnen weniger Jahre zum Symbol für Milch. Zahlreiche Milchbars mit köstlichen Milchshakes und Milchfrappés entstanden. Alle Schulen und Gastwirte haben Milchgläser für Milchgetränke erhalten.
Die Agrarmarkt Austria Marketing GesmbH setzt nun wieder auf das sympathische Milchglas und lässt sich seit geraumer Zeit viele Aktionen und Aktivitäten für Gastronomie, Schulen, Kaffeehäuser, Facebook etc. rund um das Milchglas einfallen. Und das mit Erfolg.
Niederösterreich ist ein Milchland
5.000 Milchbauern betreuen im Agrarland Nr. 1 über 105.000 Milchkühe mehrmals täglich und ermelken im Jahr 735 Mio. Liter Kuhmilch. Die Qualität kann sich sehen lassen. 99,6 % werden in die I. Güteklasse eingestuft.
652 Mio. Liter werden zum überwiegenden Teil an die Molkereigenossenschaften in Aschbach und Baden geliefert, wo dann die Milch zu einer Vielfalt an Milchprodukten veredelt wird. So gibt es auf Wunsch der Kunden zahlreiche Milchsorten mit unterschiedlichem Fettgehalt, aus verschiedenen Wirtschaftsformen, mit unterschiedlicher Haltbarkeitsdauer und diversen Spezialmilchsorten wie die laktosefreie Milch, wo der Milchzucker in zwei Einfachzucker aufgespalten wird. Natürlich sind 100 % aus gentechnikfreier Fütterung. Aber auch Topfen, Frischkäse, Joghurt, Fruchtjoghurt, Butter und die zahlreichen Käsesorten werden aus der täglich ermolkenen Milch veredelt.
Milchwirtschaft ist in NÖ dort zu Hause, wo es viel Grünland gibt und wo die Niederschläge reichlich sind. So sind die bedeutendsten Milchgebiete in Niederösterreich das Alpenvorland (von Melk, Scheibbs, Amstetten bis Waidhofen/Ybbs), das Pielachtal und Traisental, das Waldviertel und die Bucklige Welt mit den 1.000 Hügeln.
5.000 Milchbauern – und keine zwei sind gleich!
Oft und oft versucht der Gesetzgeber – getrieben von der Gesellschaft und vom Handel – Regelungen, Richtlinien, Gesetze, Vorschriften, Verträge in Kraft zu setzen, welche für alle Milchbauern gelten.
Betrachtet man jedoch die unterschiedlichen Produktionsgebiete, die unterschiedliche Entwicklung eines jeden Milchbauernhofes, die unterschiedliche Lage der Höfe, verschiedene Milchkuhrassen, ungleiche Futtergrundlagen, verschiedenste Stallungen und Haltungsbedingungen und die unterschiedlichen Persönlichkeiten der Milchbauernfamilien („Jeder Mensch ist einzigartig.“), dann versteht man erst was Milchbauern leisten, dann lernen wir wieder die Arbeit mit der Natur zu schätzen, dann ist auch klar, warum Milchprodukte ihren Preis haben müssen (zB 250 g Butter mindestens 2,50 Euro, da 25 Liter Milch zu 40 Cent/Liter enthalten sind).
Gerade in den Wochen um den Weltmilchtag, wo es in NÖ zahlreiche Veranstaltungen und Aktivitäten gibt, sollen die Leistungen unserer Milchbauern und der Molkereien anerkannt werden. Ja, wir dürfen mit ruhigem Gewissen unser Grünland, unsere Milchkühe, unsere Milchbauernfamilien und unsere Molkereien so richtig feiern.
Die Vielfalt, die Qualität der Produkte, die Schulmilchversorgung, die Grünlandnutzung, die zweimal tägliche Melkung, die aufwendige tägliche Milchsammlung mit zahlreichen Milchsammelwagen und das Engagement unserer Milchbauern uvm. sind nicht selbstverständlich. Unsere Milchkönigin Elisabeth I. und die Milchprinzessin Daniela I. sind noch bis Mai 2018 die Milchbotschafterinnen im blau-gelben Milchland. Sie geben unserer Milch und unseren Milchprodukten sympathische Gesichter. Mittlerweile sind bereits über 1.000 Milcherzeuger dem Beispiel gefolgt und präsentieren die Milchspezialitäten mit Kompetenz und Engagement. Auch die Landjugend NÖ und die Agrarkreise der Landjugend NÖ engagieren sich und bieten Produktverkostungen und Produktpräsentationen an.
Termine rund um den Weltmilchtag
22. Mai 2018 Krönung der neuen Milchkönigin
27. Mai 2018 Weltmilchtagsfest in Hofstetten/Pielach mit NÖM AG
30. Mai 2018 AMA-Milchinnovationspreis 2018 in Wien
3. Juni 2018 Gartenfest der Käsemacher in Heidenreichstein
9. Juni 2018 NÖM-Milchstraße in Baden
- Bildquellen -
- 61. Weltmilchtag: ZVG/Edgar Pfandler