Die sogenannte „Notbremse“ für sensible Agrargüter wird produktspezifisch aus der durchschnittlichen Einfuhrmenge zwischen 1. Juli 2021 und 31. Dezember 2023 errechnet. Wie die Nachrichtenplattform Euractiv unter Berufung auf Beamte der EU-Kommission berichtet, liegt diese für Zucker heuer bei exakt 262.652 Tonnen und sei „fast erreicht“. Ein entsprechender Rechtsakt zur Umsetzung des Einfuhrstopps sei deshalb bereits in Vorbereitung.
Branchenverband bittet um Grenzschließung
Nach Brasilien, dass 2023 mehr als 802.000 Tonnen Zucker in die EU importierte ist die Ukraine der zweitgrößte Zuckerlieferant der EU. Dennoch hat sich der ukrainische Verband der Zuckerproduzenten „Ukrtsugar“ per Presseaussendung an die Öffentlichkeit gewandt: „Wir haben die ukrainische Regierung gebeten, die Landesgrenzen für Zuckerexporte in die EU bis Ende 2024 zu schließen.“ Ukrtsugar will mit diesem Schritt Europa signalisieren, dass man bereit sei sich an die bestehenden Abkommen zu halten und sich in den EU-Zuckermarkt zu integrieren, mutmaßt die Euractiv-Redaktion. Dennoch fordert der Branchenverband die exportierbare Menge ab Juni 2025, wenn die geltenden Obergrenzen auslaufen, zu erhöhen.
Auf seinem Zucker sitzen bleiben dürfte das kriegsgebeutelte Land wohl aber nicht. Rund ein Drittel der Erzeugung werde ohnedies nach Tunesien, in den Libanon, die Türkei sowie nach Westafrika vermarktet, teilt Ukrtsugar mit.
- Bildquellen -
- Verladung Zucker: Hor - stock.adobe.com