Kürzlich tauschten sie das Klassenzimmer gegen einen Tag am Hof ihrer Lehrerin Daniela Burgstaller in Taufkirchen an der Trattnach. Dort boten sich den Schülern der fünfte Klasse gleich mehrere Themen, die in ihre Projektarbeiten einfließen können: Schweinezucht und -mast sowie eine bodenschonende Ackerbewirtschaftung. Dazu standen für die verschiedenen Themenschwerpunkte wie Bodenkunde und Bodenaufbau sowie Fragen zur Ausrichtung der künftigen Agrarpolitik die Referenten Hans-Peter Haslmayr (AGES),
LK-Rätin Michaela Spachinger (Müller Umwelttechnik) und LKOÖ-Präsident Franz Waldenberger den Schülern Rede und Antwort.
Bodenkunde-Experte Haslmayr bot den Schülern eine anschauliche Unterrichtseinheit, in der schließlich auch der Boden auf den Feldern von Burgstallers Betrieb begutachtet wurde. Michaela Spachinger bereitete das Thema Umsetzung von Nährstoffen und Spurenelementen im Boden sowie Bodenproben, organische Düngung und Bodenverbesserung auf.
Bei der Diskussionsrunde mit Franz Waldenberger drehten sich viele Fragen darum, wohin sich die österreichische Landwirtschaft entwickelt und ob junge Hofnachfolger noch eine Perspektive haben. Sorge bereitet den Jungen auch der Druck, den Ansprüchen der Gesellschaft bei gleichzeitig freiem Warenverkehr gerecht zu werden.
Eine gute Ausbildung als beste Basis für jeden Betriebsleiter
Waldenberger beglückwünschte die Schüler dazu, sich für eine gute Ausbildung entschieden zu haben, da diese die beste Basis für jeden Betriebsleiter sei. Ein Drittel der diesjährigen Rieder Agrartechnik-Absolventen haben zusätzlich den landwirtschaftlichen Facharbeiter, den die HTL Ried optional mit der FS Burgkirchen anbietet, abgeschlossen. „Unsere bäuerlichen Betriebe zeichnen sich durch ihre vielfältigen Produktionssparten aus. Wir haben viele innovative Betriebsführer, ob in der Tierhaltung im Ackerbau oder der Direktvermarktung. Der österreichische Innovationsgeist zeigt sich auch in der Landtechnik, mit unseren großen Firmen und einem sehr hohen Exportanteil, an denen ihr als Schüler in der HTL mitwirkt“, so Waldenberger. „Zum Freihandelsabkommen Mercosur muss angemerkt werden, dass alle Europäer eine intakte Umwelt einfordern. Gleichzeitig würden wir damit der Abholzung der Regenwälder in Brasilien und dem billigen Rindfleischimport zustimmen, der weder unserem Umwelt- noch Sozialstandard entsprechen würde“, sagt Waldenberger. Die Lebensmittelkennzeichnung in Großküchen ab September sei ein erster Schritt, Konsumenten die Herkunft nicht vorzuenthalten, betonte der Präsident.
- Bildquellen -
- HTL-Schüler am Betrieb Burgstaller: Bauernbund