
Engpässe bei Rohstoffen
Die weltweite Nachfrage nach Bio-produkten steigt, jedoch seien die Rohstoffe knapp, wie die heimischen Aussteller unisono beklagen. “Wir könnten doppelt so viel verkaufen doch es fehlt an ausreichend Ziegen- und Schafmilch”, berichtet Hubert Leeb, Geschäftsführer der Firma Leeb Biomilch aus Wartberg an der Krems. So wie er sieht auch das Welser Familienunternehmen VFI (Vereinigte Fettwarenindustrie) das größte Mengenwachstum im Export. Das Unternehmen investiert in Ennsdorf derzeit zwölf Millionen Euro in eine neue Pressanlage für Ölsaaten, die mit Ende 2016 in Betrieb gehen soll. Die Klosterkäserei Schlierbach hat erst vor drei Jahren auf Bio umgestellt und setzt dabei nur auf Milchlieferanten aus der näheren Umgebung. Bei der Mauracher Bio-Hofbäckerei aus Sarleinsbach wird der Bio-Gedanke bereits seit mehr als 35 Jahren gelebt. Den Vorwurf von Konsumenten, dass Brot teuer sei, entkräftet Geschäfts-führer Josef Eder mit folgendem Argument: “Wir brauchen den Preis, um diese Qualität erzeugen zu können.” Eder, selber Bio-Bauer aus Überzeugung, wisse was seine Produkte kosten müssen. Wenn er diese Preise nicht erzielen könne, würde er das ganze bleiben lassen. Da bei ihm im Unternehmen keine Backmischungen verwendet werden, komme man auch nicht in die Falle der Vergleichbarkeit mit Tiefkühlbackwaren.Bei der Strobl Naturmühle aus Ebelsberg ist der Bio-Anteil konstant und beträgt knapp 30 Prozent. Geschäftsleiter Christof Strobl sieht die Kleinstrukturiertheit der österreichischen Betriebe wie folgt: “Wir können entweder jammern oder Qualität produzieren.”Doch nicht nur Lebensmittelproduzenten sondern auch Maschinbaufirmen profitieren vom Aufschwung der Bio-Szene. So verzeichnete die Firma Kreuzmayr aus Wallern, international führender Anbieter für Maschinen zur Fruchtsaftherstellung, ein Umsatzplus von 50 Prozent. Trotz voller Auftragsbücher hat der Geschäftsführer ein Problem: Er findet kaum Techniker für seine Anlagen.