Warum ein agrarischer Fachhochschulstudiengang gerade in Wieselburg seinen Standort finden sollte, erklärten LR Stephan Pernkopf, Absolventenverbands-Obmann Robert Fitzthum und Direktor Alois Rosenberger vor Kurzem in einem Hintergrundgespräch.
“Unsere Landwirtschaft verdient die besten Köpfe”
“Wir brauchen in Österreich agrarische Fachhochschulstudiengänge”, betonte Pernkopf, dass in Wieselburg dafür die Kompetenz vorhanden sei, und der “Standort der Kompetenz folgen” solle. Damit meine er, dass in Wieselburg bereits höchste Kompetenz vorhanden sei, während mögliche andere Standorte diese Kompetenz erst aufbauen müssten. “Für mich ist Bildung der entscheidende Faktor für die Zukunft – auch in der Landwirtschaft”, so der Landesrat. Es habe bereits einige Gespräche zu einem neuen agrarischen Studiengang gegeben und spontan habe sich ein breites Personenkomitee aufgestellt.
In ihrem Regierungsprogramm von 2013 habe die Bundesregierung festgelegt, dass die Aufgaben zwischen Universitäten und Fachhochschulen neu abgeglichen werden sollen, informierte Pernkopf. Der Anteil an FH-Studierenden soll steigen, auch um die Durchlässigkeit zwischen wissenschaftlicher und praxisorientierter Ausbildung zu forcieren. Seitens des Francisco Josephinums sei man bereit, sich für einen agrarischen FH-Studiengang zu bewerben. “Es geht um einen Wettbewerb der besten Standorte”, führte der Landesrat aus, dass man in Wieselburg die beste technische Ausstattung habe und auch ein ganzes Bundesland hinter dem Projekt stehe. “Unser Projekt ist sofort startklar”, informierte Pernkopf weiters, dass sich in Wieselburg ein derartiger FH-Studiengang rasch realisieren und durch Nutzung bestehender Infrastruktur auch kostengünstig führen lasse.
Robert Fitzthum, Obmann des FJ-Absolventenverbandes, ergänzte, dass man nun aktiv werde, um einen agrarischen Fachhochschulstudiengang in Wieselburg zu verankern. Das Interesse sei da und der Bedarf gegeben, führte er aus, dass die Unterstützer des Personenkomitees “Arbeitgeber von mehr als 15.000 Personen” seien. “Wir laden alle ein, unsere Initiative noch stärker zu unterstützen”, so Fitzthum. Die Landwirtschaft verdiene die besten Köpfe: “Wir brauchen die bestausgebildetsten jungen Leute”. Den Fachhochschulstudiengang sehe er “nicht als Konkurrenz zur Universität, sondern als Ergänzung”. FJ-Direktor Rosenberger sagte, dass das Francisco Josephinum “Teil des Technopols Wieselburg und in der Agrartechnik entsprechend verankert” sei.
Man wolle dort einen Bachelorstudiengang mit einer Dauer von sechs Semestern und einem Leistungsumfang von 180 ECTS anbieten. Inhalte sollen unter anderen Internationale Biosystemtechnik, Naturwissenschaften, Informatik, Management und ein Bachelormodul mit internationalem Praktikum sein. Es werde zwei Vertiefungen geben: Bioenergie und Sonderkulturen. Man sei startklar, diese Programme bei der AQ Austria (Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung) einzureichen.