Angebot und Nachfrage halten sich quer durch die EU die Waage. Auf dieser Grundlage konnten sich die meisten Erzeugerpreise gut behaupten. Während in den meisten Mitgliedsstaaten die herbstliche Talsohle beim Preisgefüge erreicht scheint, kämpft Spanien noch um Bodenbildung – eine für die iberische Halbinsel typische Saisonlage, da um diese Jahreszeit Millionen von Touristen das Land wieder verlassen haben. In der Vergangenheit konnte Spanien diesen Durchhänger durch Exporte nach Asien etwas kompensieren, heuer ist das auch anders, da man im Vergleich zu Nord- und Südamerika beispielsweise in Japan oder China zurzeit nicht wettbewerbsfähig ist.
In Österreich war vor Allerheiligen das Interesse an schlachtreifen Schweinen überschaubar. Regional waren kurzfristige Überhänge feststellbar. Gleich nach Allerheiligen stieg die Kaufbereitschaft schlagartig an, alle Schweine gelangen wieder flott an die Schlachthaken. Für die bevorstehenden vollen Arbeitswochen zeigen alle Absatzrichtungen Bedarf. Der Frischfleischabsatz profitiert von Aktionen des Lebensmittelhandels. Die Verarbeitung steigert die Schlagzahl, damit die Wurst- und Schinkenregale vor Weihnachten voll bestückt sind. Vor diesem Hintergrund war man sich an der Ö-Börse einig, den Preis im Einklang mit der mitteleuropäischen Marktsituation unverändert zu fixieren.
Preise KW 44-45/’23 (Marktbericht vom 2. November 2023):
Mastschweine-Notierungspreis: EUR 2,17 (=)
Berechnungsbasis: EUR 2,07
Zuchten-Notierungspreis: EUR 1,67 (=)
Berechnungsbasis: EUR 1,57
Dr. Johann Schlederer