Der Betrieb wurde ideal für die Haltung von Alpakas adaptiert.

Im Jahr 2000 starteten meine Eltern mit dem weithin bekannten Streichelzoo und Spielplatz. Als ich gemeinsam mit meiner Familie den Hof übernahm, war schnell klar, dass wir einen anderen Weg gehen wollen“, erklärt Alexander Eisl, der den elterlichen Hof seit 2017 führt und 2020 übernommen hat. Dennoch hatte der Streichelzoo auch für die aktuelle Ausrichtung des Adambauers eine große Bedeutung: „Im Jahr 2017 haben wir die ersten beiden Alpakas für den Streichelzoo angeschafft. Von Anfang an haben mich diese Tiere fasziniert. Noch im gleichen Jahr haben wir weitere Tiere zugekauft und dann schnell begonnen, die Alpaka-Szene in Österreich zu erkunden“, informiert Eisl über seinen Weg zu den Tieren.

Quelle: BZ/Hude
Alexander Eisl, am Bild mit seinem Junghengst Carthago, hat ein klares Ziel: „Wir wollen unser hochqualitatives Vlies so weiterverarbeiten, dass es sein volles Potenzial ausschöpfen kann.“

10.000 Tiere in Österreich

Alpakas gehören, ebenso wie Lamas, zu den sogenannten Neuweltkamelen. Die Urformen der heutigen Alt- und Neuweltkamele haben sich vor etwa 35 Millionen Jahren im Gebiet des Mittleren Westens Nordamerikas entwickelt. „Die Inkas haben sowohl Lamas als auch Alpakas domestiziert. Dabei wurden Alpakas als Wolllieferanten und Lamas als Lasttiere gezüchtet“, sagt Eisl. Sowohl Lamas als auch Alpakas werden noch nicht lange in Österreich gehalten.

“Wir wollen, dass unsere Tiere anatomisch einwandfrei sind und zudem beste Wolle liefern.” – Alexander Eisl

Vor etwa 30 Jahren lebten nur knapp 100 Tiere dieser Arten bei uns, heute wird ihr Bestand auf etwa 10.000 Tiere geschätzt.

Alpakazucht, um Wollqualität zu steigern

Die Herde der Wolfgangsee-Alpakas besteht aus hochwertigen Zuchttieren der Rasse Huacaya mit internationaler Genetik aus Australien, Südamerika, den USA und der Schweiz. „Unser Netzwerk ist mittlerweile international, wir haben auch schon Tiere aus Neuseeland importiert“, informiert Eisl. „Dabei ist unser Zuchtziel klar: Wir wollen, dass unsere Tiere anatomisch einwandfrei sind und zudem beste Wolle liefern.“ Um dies umzusetzen, legt Eisl sein Augenmerk vor allem auf die engen Zuchtkriterien, und das macht sich bezahlt. Regelmäßig gewinnen seine Tiere auf Shows Preise, darunter auch viele Championtitel.

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Die Showerfolge der Alpakas aus dem Jahr 2025.

„Die Alpakas sind neugierig, mustern Besucher mit großem Interesse, halten aber immer einen gewissen Abstand. Auf den ersten Blick sieht man als Besucher, dass die Tiere mit viel Liebe und Hingabe gepflegt werden. Kommt man auf den Hof, wird man von den männlichen Tieren begrüßt, die getrennt von den Stuten und Jungtieren gehalten werden. Das ist vor allem für die Zucht von großer Bedeutung, da wir nur gezielt Anpaarungen durchführen“, so Eisl. Aktuell leben 39 Tiere auf den großzügigen Weideflächen.

Vision: eigene Produktion

Einmal im Jahr, meist im Mai oder Juni werden die Tiere geschoren, ein Tier wirft zwischen zwei und drei Kilogramm Wolle in bester Qualität ab. „Wir sortieren die Wolle dann selbst nach Farbe und Qualität, sie wird gewaschen und reingemacht. Dann lassen wir eine Vielzahl an Produkten daraus produzieren. Die beste Qualität wird versponnen, ein Teil zu Bettdecken weiterverarbeitet und der Rest verfilzt“, so Eisl, in dessen Hofladen neben den eigenen Eiern natürlich auch Produkte aus Alpakawolle gekauft werden können. „Leider ist es europaweit immer noch sehr schwer, unser hochqualitatives Vlies so weiterzuverarbeiten, dass es sein volles Potenzial ausschöpfen kann.“ Die Eisls haben daher eine große Vision, die sich derzeit in der Entwicklungsphase befindet: die Verarbeitung der Wolle direkt am Hof.

Weitere Standbeine

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Im Mobilstall finden bis zu 430 Freilandhühner Platz.

Neben der Alpakazucht bewirtschaften die Eisls auch 88 Hektar Forst und halten Legehennen. „Mein Großvater hat in den 1970er-Jahren angefangen, die Milchproduktion herunterzufahren und stattdessen auf Legehennen zu setzen. Er war damit der erste in der Region und ein Vorreiter. Heute halten wir 2.300 Hühner in Boden- und Freilandhaltung“, berichtet Eisl auch über das zweite Standbein des Betriebes.

Besonders stolz ist er darauf, dass er alle seine Eier im direkten Umfeld vertreibt. „Egal ob Direktvermarktung, im eigenen Hofladen oder in den Geschäften, wir verkaufen alle unsere Eier im Umkreis von fünf Kilometern“, so Eisl.

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- Bildquellen -

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  • Alpakas: BZ/Hude
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