Kommentar von Bernhard Weber,
Chefredakteur.
Papst Franziskus ist nicht mehr. Was bleibt von diesem Heiligen Vater, der seinen ersten Auftritt vor zwölf Jahren nach seiner Wahl durch das Konklave spontan mit seinem Wunsch einer nun „guten Nacht“ für alle beendet hat?
In Erinnerung und als Leitbild bleibt sicher seine Enzyklika „Laudato Si“. In dieser hat er die Bedeutung einer nachhaltigen Landwirtschaft und den Respekt für die Erde betont. Ebenso den Wert von Nahrung als primäres Gut und universelles Recht, sprich die Ernährungssicherheit für alle. Unter Berücksichtigung der Umwelt und der Würde der landwirtschaftlichen Arbeit. Auch sein Eintreten für eine nachhaltige und verantwortungsvolle Agrarwirtschaft, für die (Mehrzahl der) Kleinbauern weltweit als „erste Ökologen einer Region, eines Landes, eines Kontinents“.
Kein Papst vor ihm hat die Anliegen vieler Landwirte derart besorgt aufgegriffen wie der gebürtige Argentinier. Er äußerte sich kritisch zu Landraub, Umweltschutz, bedrohter Artenvielfalt oder auch über die Gentechnik. Die päpstliche Sommerresidenz im Castel Gandolfo ließ er zu einem Zentrum für ökologische Landwirtschaft umbauen. Der familiengeführten Landwirtschaft hat dieser Papst eine Schlüsselrolle für eine nachhaltige Entwicklung zuerkannt, die Agrarindustrie als Mitverursacher vieler Probleme benannt. Auch das gehört zu seinem Vermächtnis.
Wie hätte er sich wohl, wissend um seinen doch für viele überraschenden Tod, spontan verabschiedet? Vermutlich mit „auf (ein) Wiedersehen!“