Was wir gerne essen und trinken

Kommentar von Martin Kugler,
Agrar- und Wissenschaftsjournalist

An sich ist unser Ernährungsverhalten ziemlich konservativ: Wir bevorzugen jene Speisen und Getränke, die wir in unserer Kindheit und Jugend kennen- und lieben gelernt haben. Gleichzeitig leben wir aber auch in einer Zeit mit vielen Innovationen bei Speis und Trank. Man denke aktuell etwa an den Boom von „Dubai-Schokolade“, die mit Pistaziencreme und gerösteten Nudelfäden (Kadaifi, „Engelshaar“) gefüllt ist; Pistazien sind daher zur Zeit weltweit knapp und teuer. Solche Neuheiten verschwinden meistens bald wieder – so wie es in jüngster Zeit etwa bei „Bubble Tea“ geschehen ist, um nur ein Beispiel zu nennen. 

Allerdings gibt es auch Veränderungen im Ess- und Trinkverhalten, die bleiben – und zwar vor allem deshalb, weil junge Menschen beginnen, sich anders zu ernähren. Ein solcher Fall ist beispielsweise der Trend zu vegetarischer bzw. veganer Ernährung. Laut AMA ist die Anzahl der Artikel von pflanzlichen Alternativen zu Fleisch und Milch in den vergangenen Jahren um die Hälfte gestiegen – vor allem jüngere Zielgruppen insbesondere in städtische Regionen zeigen eine „hohe Affinität“ zu pflanzlichen Produkten. 

Große Veränderungen bahnen sich derzeit auch im Weinsektor an: Die Internationale Organisation für Rebe und Wein (OIV) vermeldete kürzlich, dass im Vorjahr weltweit so wenig Wein getrunken wurde wie seit 1961 nicht mehr. Als ein Hauptgrund dafür gilt, dass neue Generationen vor allem aus Gesundheitsgründen ihren Alkoholkonsum deutlich reduzieren – der Trend geht weg von Masse hin zu Qualität.

martin.kugler@chello.at

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