Bei richtiger Anwendung bieten Wildkräuter erhebliche Vorteile für Küche und Hausapotheke. Sie sind nicht nur gesund, sondern auch schmackhaft und eignen sich hervorragend zum Würzen von Gerichten sowie als pflanzliche Heilmittel. Sie unterstützen den Stoffwechsel, beleben Herz und Kreislauf, fördern die Verdauung und besitzen entzündungshemmende Eigenschaften.
Brennnessel

Brennnesseln sind bekannt dafür, unangenehmes Brennen und Quaddeln auf der Haut zu verursachen, da sie ihre glasartigen Brennhaare als Abwehrmechanismus gegen Fressfeinde einsetzen. Trotz dieser schmerzhaften Eigenschaft sind Brennnesseln sehr nährstoffreich. Sie übertreffen Kopfsalat im Vitamin- und Mineralstoffgehalt und haben eine lange Geschichte als Heilpflanze. Die Samen sind essbar und gelten als Aphrodisiakum, ein Stoff, der die sexuelle Lust oder Erregung steigern kann. Zudem sind Brennnesseln wertvoll für über 30 Schmetterlingsarten sowie andere Insekten und Vögel. Sie bieten sich als natürliche Lösung gegen Schädlinge wie Blattläuse und Milben an.

Spitzwegerich
Spitzwegerich wächst häufig an Wegen und Wiesen. Er ist eine vielseitige Heilpflanze, die bei Mückenstichen und Erkältungen hilft und Haare sowie Nägel stärkt. Die Pflanze blüht von Mai bis September und kann ganzjährig geerntet werden. Die essbaren Blüten schmecken pilzartig, während die nussigen Samen die Verdauung fördern. Spitzwegerich ist auch wichtig für Insekten, insbesondere für gefährdete Schmetterlingsraupen. Eine Ecke im Garten für ihn zu reservieren, fördert sowohl den Gartenfreund als auch die Tierwelt.
Giersch

Die Beachtung einer alten Bauernweisheit hilft beim sicheren Ernten von Giersch, der durch seine dreigeteilten Blätter und dreikantigen Stängel von anderen Doldenblütlern unterscheidbar ist. Giersch kann kulinarisch vielfältig verwendet werden, etwa in Salaten, Suppen oder sogar als Spinat, und die Blüten können als Gewürz verwendet werden. Medizinisch wertvoll, trägt der Giersch durch seinen natürlichen Gehalt an Vitaminen und Mineralien zur Entsäuerung des Körpers bei und kann Leiden wie Gicht und Gelenkschmerzen lindern. Sein Name Aegopodium podagraria verweist auf seine Eigenschaft als „Gichtheilkraut“. Damit profitieren nicht nur Menschen, auch Schmetterlinge, etwa der Dukatenfalter, und Bienen nutzen Giersch als Nahrungsquelle.
Vogelmiere

Die Vogelmiere, oft als Unkraut missverstanden, ist tatsächlich eine wertvolle Heilpflanze. Sie bildet dichte Bodenteppiche, blüht fast ganzjährig mit charakteristischen kleinen, weißen Blüten und zeigt damit ihre Widerstandsfähigkeit. Vogelmiere hilft beim Entschlacken, fördert die Nierentätigkeit und unterstützt die Atemwege, während sie als Bodendecker die Bodenfruchtbarkeit bewahrt. Ihre Samen sind zudem eine beliebte Nahrung für Vögel. Die Pflanze dient als wichtige Ressource für Schmetterlinge und Säugetiere.
Löwenzahn

Der Löwenzahn gehört zur Familie der Korbblütengewächse und hat eine Pfahlwurzel, die ihn im Boden verankert. Er wächst auf nährstoffreichem Boden, was für eine hohe Artenvielfalt nicht ideal ist. Trotzdem kann man seine Vorteile nutzen: Bekannt als Pusteblume und Bastelmaterial, ist er auch ein altes Heilkraut. Mit hohem Vitamin- und Nährstoffgehalt sowie Bitterstoffen unterstützt er Galle, Leber, Darm und Blutzucker. Ab April sind alle Pflanzenteile essbar und können als Tee, Salat oder Smoothie Vitaminpräparate ersetzen.
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- Brennnessel: Ruckszio/adobestock.com
- Spitzwegerich: Joachim/adobestock.com
- Giersch: Ruckszio/adobestock.com
- Vogelmiere: Joachim/adobestock.com
- Löwenzahn: unpict/adobestock.com
- Pflanzen im Garten sammeln: unpict/adobestock.com