Diese Woche war es wieder so weit: Die Österreichische Bundesforste (ÖBf) AG lud zur Bilanzpressekonferenz nach Wien ein. Dabei konnten Vorstandssprecher Georg Schöppl und Vorstandskollege Andreas Gruber das „beste Ergebnis des Unternehmensgeschichte“ präsentieren.
Das EBT, also der Gewinn vor Steuern, nahm gegenüber 2022 um 1,4 Prozent auf 56 Mio. Euro im vergangenen Jahr zu, während die Betriebsleistung um 6,7 Prozent auf 344,7 Mio. Euro stieg. Letztere konnte in allen vier Geschäftsbereichen gesteigert werden, bei „Forst/Holz“ um 5,1 Prozent auf 231,2 Mio. Euro, bei „Immobilien/Tourismus“ um 12,3 Prozent auf 64,1 Mio. Euro, bei „Dienstleistungen“ um 0,7 Prozent auf 15,4 Mio. Euro und bei „Erneuerbare Energie“ gar um 16,1 Prozent auf 22,4 Mio. Euro. Auch erfreulich: Alle vier Bereiche lieferten einen positiven Beitrag zum Betriebserfolg (auf EBIT-Basis), den größten „Immobilien und Tourismus“ mit 27,7 Mio. Euro. An zweiter Stelle folgte 2023 schon „Forst/Holz“ mit 16,1 Mio. Euro. Das ist zwar etwas weniger als noch 2022 (18,4 Mio. Euro), liegt aber deutlich über den Jahren davor. So machte „Forst/Holz“ 2019 noch einen Verlust von 16 Mio. Euro.
Den leichten Rückgang im forstlichen Bereich gegenüber 2022 führt die ÖBf AG auf höhere Personal- und Holzerntekosten zurück, vor allem aufgrund der Inflation. Insgesamt haben die Bundesforste vergangenes Jahr 1,9 Mio. Festmeter eingeschlagen und lagen damit etwas über dem Holzernteziel. Erklärt wird das auch mit „verstärkten Maßnahmen zur Stabilisierung“ der Bestände. „Denn ein heute nicht gepflegter Wald ist das Schadholz von morgen. Trotzdem liegen wir damit nicht über dem Vorratszuwachs“, sagte Gruber.
2023 lag der Schadholzanteil mit rund einer Million Festmetern bzw. 55 Prozent der gesamten Holzerntemenge etwas über dem Vorjahresniveau, davon sollen rund 730.000 Festmeter auf den Borkenkäfer zurückzuführen sein. Trotzdem konnten die Bundesforste einen guten Preis erzielen. Er lag im Durchschnitt über alle Sortimente bei 94 Euro.
Die Waldschadensbilanz 2023 wird mit 32 Mio. Euro beziffert, darin sind rund 21 Mio. Euro Mindererlöse und Lagerkosten für Schadholz enthalten. Die Aufwendungen für die Waldpflege lagen bei 15,2 Mio. Euro (2022: 12,2 Mio. Euro), 7 Mio. Euro davon entfielen allein auf die Käferbekämpfung.
Auch der Blick der ÖBf-Vorstände in die nächste Zukunft bleibt positiv: „Für 2024 sind wir – abhängig von unvorhersehbaren Entwicklungen – optimistisch und erwarten eine gute Entwicklung in allen Geschäftsbereichen.“ Im forstlichen Bereich sollen das Fachpersonal verstärkt und die Anzahl der Seilkräne verdoppelt werden. In Summe geht es hier um ein zusätzliches Investitionsvolumen von 4 bis 5 Mio. Euro in den nächsten drei bis fünf Jahren.
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- 20240523 100105: BZ/Stockinger