Bio liegt im Trend – das beweist nicht nur die steigende Nachfrage nach Bioprodukten auf Konsumentenseite. Immer mehr Produzenten entscheiden sich für den Umstieg auf die biologische Wirtschaftsweise.
Höchststand an Bio-Betrieben erreicht
Mit dem Herbstantrag 2015 haben 311 oö. Betriebe den Neueinstieg in die Maßnahme “Biologische Wirtschaftweise” des Umweltprogramms ÖPUL beantragt. Oberösterreich ist damit nach der Steiermark und Niederösterreich das Bundesland mit den meisten Neuanträgen. Österreichweit sind es 1953 Neueinstiege. Nach den vorläufigen Zahlen gibt es damit in Oberösterreich nun insgesamt 4056 Bio-Betriebe, was einem Anteil von 13 Prozent aller oö. Betriebe entspricht. Die bewirtschaftete Biofläche liegt bei 71.181 Hektar (2014). Österreichweit ist die Zahl der Bio-Betriebe auf über 21.500 gestiegen. Agrarlandesrat Max Hiegelsberger ist die Unterstützung des Biosektors wichtig: “Die betriebliche Entscheidung wird aktiv durch die neuen Fördermaßnahmen begleitet.” Im Zuge der LE-Programmanpassung soll es künftig zudem möglich sein, den Biozuschlag in der Investitionsförderung mit den anderen Zuschlägen (Junglandwirte- sowie BHK 3 und 4-Zuschlag) zu kombinieren (Der Vorschlag muss noch von der Kommission genehmigt werden.) Ein starkes Wachstum bei den Herbstanträgen gibt es außerdem für die ÖPUL-Maßnahme Umweltgerechte und biodiversitäsfördernde Bewirtschaftung (UBB). Mit 852 Neueinsteigern liegt Oberösterreich damit weit vor den anderen Bundesländern.
Gute Marktchancen im Biosektor
Für Franz Waldenberger, Obmann von Bio Austria OÖ, ist diese Entwicklung erfreulich. Einen wesentlichen Grund für die Steigerung sieht er in den wachsenden Biomärkten. Vor allem im Rindfleischbereich, aber auch in Nischen, wie z.B. der Geflügelproduktion, ist die Nachfrage nach biologisch erzeugten Produkten hoch. Laut den Marktdaten der AMA für 2014 werden rund 7,5 Prozent der Frischeware (ohne Getreide und Getreideprodukte) in Bioqualität gekauft. Chancen für die Zukunft sehen Hiegelsberger und Waldenberger stark im Export. Auch Bio-Austria-Obfrau Getraud Grabmann freut sich über den Zuwachs an Biobäuerinnen und Bauern: “Sie alle werden Lebensmittel in hoher Bio-Qualität erzeugen und gleichzeitig vielfältige Umwelt-Leistungen für die Gesellschaft erbringen.” Für Waldenberger und Grabmann gilt es nun, die Neueinsteiger auch für die Mitgliedschaft bei Bio Austria zu motivieren: “Als Netzwerk der Biolandwirte steht Bio Austria als kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung.” Laut dem Bio-Aktionsprogramm soll es – nach Genehmigung durch die Kommission – bis Jahresende 2016 noch möglich sein in die biologische Wirtschaftsweise einzusteigen.