Kostenübernahme für Blauzungen-PCR-Tests: Schnelle Lösung sichert Rindervermarktung

Die Blauzungenkrankheit stellt die heimische Landwirtschaft vor eine große Herausforderung: die Aufrechterhaltung der Zucht- und Nutztiervermarktung. Das Land Tirol und der Tiroler Tierseuchenfonds reagieren vorerst mit einer Unterstützung bei den PCR-Tests.

Verdachtsfälle im eigenen Betrieb sind über den Betreuungstierarzt oder direkt beim Amtstierarzt zu melden.

In einer für die Tiroler Landwirtschaft besonders intensiven Phase, in der Geburten und Vermarktung von Zucht- und Nutzrindern auf Hochtouren laufen, sorgt der Ausbruch der Blauzungenkrankheit (Serotyp 3) für erhebliche Herausforderungen. 

Konsequenzen für die Viehwirtschaft

Seit dem 12. September 2024 wurde das Blauzungenvirus, erstmals seit 2016, in Österreich wieder nachgewiesen. 

Es handelt sich um eine schwere Viruserkrankung, die unter anderem Schafe, Rinder, Ziegen und wiederkäuende Wildtiere wie Hirsche, Rehe oder Steinböcke befällt und durch Stechmücken übertragen wird. Für Menschen besteht keine Infektionsgefahr, weder über den Kontakt mit erkrankten Tieren noch über Milchprodukte oder Fleisch. Mit dem Verlust der Blauzungenfreiheit greifen nun jedoch strenge EU-Vorgaben zur Eindämmung der Seuche, die vor allem den grenzüberschreitenden Handel mit lebendem Vieh betreffen.

 Für Tirols Rinderhalter bedeutet dies eine zusätzliche finanzielle Belastung: Um Rinder in andere EU-Staaten zu verkaufen, ist eine Behandlung mit insektenabwehrenden Mitteln (Repellentien) sowie eine PCR-Testung auf das Blauzungenvirus notwendig. 

Nach aktuellem Stand der AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) gibt es zwei positive Fälle in Tirol.

Vorläufige Kostenübernahme

Um die wirtschaftlich so wichtige Zucht- und Nutzviehvermarktung aufrechtzuerhalten, hat LH-Stv. Josef Geisler schnell reagiert und gemeinsam mit dem Tiroler Tierseuchenfonds eine vorläufige Lösung gefunden. 

Die Kosten für PCR-Tests werden fürs Erste sowohl für Zucht- als auch für Nutzrinder vollständig übernommen. Dies entlastet die Rinderhalter unmittelbar und sorgt dafür, dass der Handel weiterlaufen kann, ohne dass die zusätzlichen Untersuchungen zur finanziellen Bürde werden. 

Schnelle Hilfe und mittelfristige Lösungen

LH-Stv. Josef Geisler erklärt: „Die Blauzungenkrankheit kommt für unsere Tiroler Bäuerinnen und Bauern in einer denkbar ungünstigen Zeit. Gerade jetzt, in der Hochphase der Vermarktung, ist es für uns als Zuchtland Tirol entscheidend, dass der Handel mit Zucht- und Nutzvieh nicht ins Stocken gerät. Schnelle Hilfe war jetzt das Gebot der Stunde. Mir war es daher ein persönliches Anliegen, rasch und pragmatisch zu helfen. Die Finanzierung für die Übernahme der PCR-Testkosten ist jetzt in der Startphase sichergestellt. Damit haben wir einen wichtigen ersten Schritt gesetzt, um die Betriebe zu entlasten und den Handel abzusichern. Gleichzeitig arbeiten wir bereits an einer mittelfristigen Lösung, damit unsere Bäuerinnen und Bauern auch in den nächsten Monaten verlässlich unterstützt werden.“

Rinderzucht Tirol informiert

Aufgrund täglicher Entwicklungen empfiehlt die Rinderzucht Tirol, sich über ihre Kanäle laufend zu informieren. Mit Stand zu Redaktionsschluss (Dienstag, 12 Uhr) sprach die Rinderzucht Tirol auf ihrer Webseite eine Empfehlung der freiwilligen Impfung aus: „Am Markt gibt es mittlerweile Impfstoffe gegen Blauzunge-Serotyp 3, das Land Tirol hat bereits eine Bestellung von 15.000 Impfdosen beauftragt. Erfahrungen aus den Niederlanden und Deutschland zeigen, dass die Impfung gegen einen schweren Krankheitsverlauf und gegen Auftreten der klassischen Krankheitssymptome hilft, aber nicht vor einer Infektion schützt. Das heißt die Impfung mildert den Verlauf, verhindert aber nicht die Infektion der Tiere. Zum Schutz der Tiere empfehlen wir die Impfung. Aktuell sind keine Handelserleichterungen durch die Impfung vorgesehen.“

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  • Management Stall 72 ID96021: agrarfoto.com
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AUTORRed. HP
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