Ernte und Einlagerung von Speisekartoffeln laufen derzeit auf Hochtouren. Witterungsbedingt mussten die Erntearbeiten regional zwar unterbrochen werden, bei meist gut durchschnittlichen Erträgen bei den Hauptsorten ist das Angebot dennoch reichlich. Qualitativ häufen sich die Probleme mit Drahtwurmbefall und Beschädigungen.
Mit dem Inlandsabsatz ist man durchaus zufrieden. Laufende Aktionen im Lebensmitteleinzelhandel steigern die Mengen. Im Export gibt es vorerst keine neuen Impulse. Die traditionellen Importländer sind noch gut mit eigener Ware versorgt, entsprechend überschaubar bleiben die Exportmengen.
Die Preise sind auf niedrigem Niveau stabil. Für mittelfallende Ware werden meist 12 Euro/dt bezahlt. Übergrößen werden um 5 bis 8 Euro/dt übernommen. Aus OÖ werden unverändert Preise zwischen 15 und 18 Euro/dt genannt.
Marktdruck aus deutschen Überschussgebieten
Auch in Deutschland läuft die Haupternte mittlerweile auf vollen Touren. Obgleich in vielen Gebieten die Erträge schwach sind, dürfte es am Ende aber für eine insgesamt durchschnittliche Erntemenge reichen. Denn es gibt auch Regionen mit überdurchschnittlichen Erträgen.
Preisdruck kommt weiterhin vorrangig aus den Hauptüberschussgebieten in Norddeutschland. Sowohl der übergebietliche Versand als auch das Exportgeschäft laufen weiterhin zu schwach, um den Markt nachhaltig zu entlasten.
Die Erzeugerpreise gaben in der letzten Woche nochmals deutlich nach. Zu Wochenbeginn wurde für festschalige Ware meist 10 bis 12 Euro/dt bezahlt. Damit dürfte die Talsohle für gute Qualitäten aber erreicht sein. Qualitativ nahmen die Probleme zuletzt deutlich zu. Je länger die Kartoffeln im Boden bleiben, desto mehr hat man mit Drahtwurm oder Rhizoctonia-Befall zu kämpfen.
Martin Schildböck, LK NÖ