Was nützt es, wenn die Qualität unserer Lebensmittel im Ausland geschätzt und gelobt wird, wir aber den Heimmarkt den Billig- und Gastro-Diskontern überlassen? Dieser Frage stellen sich in den kommenden Wochen die Funktionärinnen und Funktionäre des Salzburger Bauernbundes und besuchen die Vereinsobleute und die Einkäufer von Kantinen und Gemeinschaftsküchen, um sie auf die Vorteile der heimischen Lebensmittel aufmerksam zu machen.
Die Zahl der Konsumenten, die ihre Mahlzeiten außer Haus verzehren steigt rasant. Man geht mittags in die Firmenkantine, die Kinder essen in der Schule oder im Kindergarten und die Senioren werden von “Essen auf Rädern” versorgt. Am Wochenende besucht man ein Vereinsfest oder geht zum Pfarrkaffee.
Regionalität und Frische bevorzugt
Regionalität und Frische sind die am meisten gewünschten Eigenschaften der Konsumenten beim Einkauf von Lebensmitteln. Doch sehr oft hat man darauf keinen Einfluss – vor allem dann nicht, wenn man nicht selber kocht!
Umso wichtiger ist es daher, dass die Gemeinschaftsverpfleger auf die Herkunft der Lebensmittel achten.
Mit dem Lebensmitteleinkauf wird nämlich auch darüber abgestimmt
In Nußdorf funktioniert es!
Bei den Stockschützen in Nußdorf am Haunsberg ist der Einkauf in der Region selbstverständlich. Obmann Werner Furtner: “Wenn wir im Ort nicht zusammengeholfen hätten, wäre der Bau unseres Stockschützen-Vereinsheimes nicht möglich gewesen. Deshalb kaufen wir auch im Ort und in der Umgebung unsere Lebensmittel für die Veranstaltungen ein. Die Lieferanten kommen uns auch entgegen und spenden dafür wieder einmal einen Preis, über den sich die Gewinner freuen, weil es ein Produkt unserer Heimat ist und nicht von irgendwo!
“Wir Bäuerinnen und Bauern sind sehr dankbar für diese Einstellung und ich vertrete auch den Standpunkt, dass wir die Betriebe vor Ort stärken sollen. Auch ein Einkauf beim Lebensmittelmarkt im Ort sichert Arbeitsplätze, die dann evt. unseren Kindern Arbeit oder einen Lehrplatz bieten”, sagt die Nußdorfer Ortsbäuerin Maria Absmanner.
Bauernbundobmann Josef Ametsreiter steht aus Überzeugung hinter der Aktion: “Wer in der Region einkauft, denkt langfristig. Die Geiz-ist-geil-Mentalität bringt nur kurzfristig einen Vorteil. Wenn ich meinen Nachbarn stärke, stärke ich mich auch selber!”
Funktionäre starten Informationskampagne
“Mit dem gezielten Einkauf österreichischer, regionaler Lebensmittel unterstützen Sie unsere bäuerliche Landwirtschaft! Belassen Sie die Wertschöpfung und die Arbeitsplätze in der Region!”, mit diesem Apell wenden sich die örtlichen Vertreter des Bauernbundes an die für den Einkauf verantwortlichen Personen in den Vereinen und Gemeinschaftsverpflegungseinrichtungen.
Im Herbst wird es seitens der Landwirtschaftskammer und der Wirtschaftskammer eine Aktion für Gastwirte und Hotelbetriebe geben, um auch dort die Verwendung heimischer Lebensmittel zu forcieren.