Angetrieben von den schlechten Ernten auf der Südhalbkugel – allen voran vom Dürre- und Hitzedesaster in Australien, sowie reger Exportnachfrage nach Weizen aus der EU und den USA und einer Entspannung des Handelskonflikts zwischen den USA und China starteten die internationalen Getreide- und Ölsaatenmärkte zum Jahresende 2019 noch eine rasante Rallye. Nach Neujahr trat wider ein leichter Rückgang ein – Anleger realisierten die Gewinne aus den Kurssprüngen. Schließlich verunsicherte jüngst die Krisenstimmung und Kriegsgefahr im Nahen Osten die Exporteure.
Weizen befestigt
In Österreich ruhte das Geschäft zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag weitgehend. Noch vor Weihnachten zeigte sich der Handel aber zufrieden mit dem bis dahin in der ersten Hälfte des Wirtschaftsjahres erzielten Vermarktungsfortschritts. Die letzte Notierung vor Weihnachten brachte auch hier noch eine zumindest leichte Befestigung des Weizens. Die Wiener Produktenbörse blieb geschlossen und notiert erst am Mittwoch dieser Woche erstmalig im neuen Kalenderjahr.
Der März-Weizenkontrakt an der Euronext in Paris kletterte kurzfristig bis knapp an die 190 Euro-Marke und startete bei 188,75 Euro/t in die Woche. Über das ganze Jahr 2019 verbuchte die Pariser Weizennotierung für den jeweils vordersten Liefertermin einen Verlust. Nach der Missernte im Jahr 2018 und der Normalisierung der Erträge 2019 sackte der Weizenfuture an der Euronext von über 200 Euro/t zum Jahreswechsel 2018/19 bis Anfang September 2019 auf ein Tief von 153 Euro/t ab, ehe er sich seitdem wieder auf seinen aktuellen Stand erholen konnte. Anhaltend stark zeigte sich aufgrund der knappen Versorgungslage in der EU vor allem die Pariser Rapsnotierung bei anhaltend mit zuletzt gut 415 Euro/t.
Christian Posekany, AIZ