Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) hat seine Prognose für die Getreideernte 2019 in Deutschland deutlich nach unten korrigiert. Die Getreidebestände hätten vor allem in den ostdeutschen Bundesländern unter der großen Hitze im Juni gelitten. Für die gesamte Bundesrepublik geht der DRV in seiner aktuellen Ernteschätzung für Getreide inklusive Mais von 46,5 Mio. t nach 48,0 Mio. t im Vormonat aus. Das Ergebnis liegt damit weiterhin im Fünfjahres-Durchschnitt. Beim Raps prognostiziert der Verband mit knapp 3 Mio. t ein nahezu stabiles Ergebnis zum Vormonat.Die Ernte von Raps und Weizen hat je nach Region um bis zu zehn Tage früher als im Durchschnitt begonnen. Die bislang vorliegenden Ergebnisse reichen allerdings nicht aus, um seriöse Aussagen hinsichtlich der Qualitäten treffen zu können. “Wir erwarten jedoch aufgrund der Witterung größere Unterschiede bei der Qualität und mehr Schmachtkorn als im Durchschnitt”, betonte Guido Seedler, Getreidemarktexperte des DRV. Die Wintergerste ist zu einem hohen Prozentsatz gedroschen, in Frühdruschgebieten teilweise schon vollständig.
Die Produktion von Winterweizen veranschlagt der DRV aktuell mit 23,6 Mio. t, das ist ein Plus von gut 20 % gegenüber dem Dürrejahr 2018. Die Erzeugung von Wintergerste schätzt der Verband auf 9,9 Mio. t (+34 %) und jene von Sommergerste auf 2,1 Mio. t (-5,4 %). Eine deutliche Steigerung um 60 % auf 3,5 Mio. t im Jahresvergleich erwartet der DRV hingegen für die Roggenernte.
Körnermais braucht dringend Wasser
Die Hitze und Trockenheit der vergangenen Wochen haben das Getreide mit Ausnahme von Mais überwiegend in der Abreifephase getroffen. Daher sind die Ertragsminderungen bislang vergleichsweise gering ausgefallen. Sollten in den kommenden Wochen weitere Hitzeperioden eintreten, sind beim Körnermais deutliche Ertragseinbußen zu befürchten, die erhebliche Auswirkungen auf die Versorgungsbilanz von Futtergetreide haben werden, stellte Seedler fest. Die aktuelle Prognose für die Maisproduktion liegt bei 4,1 Mio. t, das ist ein Plus von knapp 24 % gegenüber dem Vorjahr. AIZ
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