Laut Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo verringern sich Österreichs Agrar-Exporte nach Großbritannien nach dem endgültigen Ausstieg der Briten aus der EU vorerst um 23 Prozent. Damit zählen die Bauern neben der Kfz-Branche zu den Hauptbetroffenen des Brexit. Vor allem Milchprodukte, Fruchtsäfte, aber auch Backwaren und Erdäpfel aus Österreich gingen bis zuletzt in größeren Mengen über den Ärmelkanal oder besser durch den Tunnel darunter. Aber auch Englands Farmer müssen Federn lassen: deren Exporte von Agrargütern allein nach Österreich fallen um rund 46 Prozent zurück. Gleichzeitig steige durch das Ausscheiden eines großen Nettoimporteurs von Nahrungsmitteln innerhalb des EU-Binnenmarktes der Wettbewerbsdruck im Agrarsektor, heißt es in der Studie der Wiener Wirtschaftsforscher. Wie sehr das jüngste Handelsabkommen zwischen der EU und London schwere Folgen für die österreichische Wirtschaft abfedert, bleibt vorerst abzuwarten.
Auf EU-Ebene liegt ein Gesetzesvorschlag für die „Reserve für die Anpassung an den Brexit“ vor, um auf die in der Umstellungsphase entstehenden Kosten zu reagieren. „Jetzt gilt es, den Gesetzesvorschlag schnell und genau zu prüfen, um betroffenen Regionen und Sektoren den Rücken zu stärken“, betont Simone Schmiedtbauer, EU-Abgeordnete des Bauernbundes.
Brexit trifft die Bauern hart
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