Erfunden vom Feuerwehrmann Lukas Traxl aus Ebensee, entwickelt vom Unternehmen Synex Tech GmbH in Bad Goisern und von Feuerwehren im ganzen Bundesland getestet. Das neue Brandbekämpfungsgerät Drill-X ist von der Idee bis hin zur Umsetzung in Oberösterreich entstanden.
Das circa zehn Kilogramm schwere Bohrlöschgerät soll vor allem bei Bränden im Dachstuhlbereich Abhilfe leisten. Dort sind Brände laut Landes-Feuerwehrkommandant-Stv. Michael Hutterer besonders schwer zugänglich. Auch durch die erhöhte Zahl von PV-Anlagen auf den Dächern vereinfache das Gerät mit einem Bohrdurchmesser von 56 Millimeter das Eindringen im Dachstuhl.
Drill-X wird durch einen normalen Feuerwehrschlauch vom Typ Storz C betrieben und nutzt das Löschwasser zum Antrieb einer Bohreinheit. In circa 20 Sekunden können damit Holz, Stahl und zukünftig Stahlbeton mit einer Tiefe von 445 Millimeter durchbohrt werden, um drunterliegende Bereiche direkt zu löschen. „Mit der Ergänzung für Stahlbeton haben wir die Möglickeit nicht nur bei Dachstuhlbränden, sondern bei allen schwer zugänglichen Bränden den Angriffsweg sicherzustellen“, erklärt der Erfinder Lukas Traxler. In der Erprobung bei fünf Feuerwehren kam das System 17 Mal zum Einsatz, wobei es in 15 Fällen erfolgreich Brände löschte. Daraus zeigte sich, dass das optimale Einsatzfenster des Systems bis zu 30 Minuten nach Brandausbruch liegt. „Mit den Forschungs- und Entwicklungs-Projektfeuerwehren hatten wir als Feuerwehr erstmals die Möglichkeit, uns in der Forschung und Entwicklung sehr umfassend zu beteiligen. Besonders hervorzuheben ist, dass die Ergebnisse praxisrelevant sind und einen direkten Mehrwert bieten. Die Weiterentwicklung, auch durch die Mitarbeit der Feuerwehren, hat damit die rasche Praxisreife des Drill-X ermöglicht“, erklärt Feuerwehrpräsident Robert Mayer.
Die ersten fünf Geräte gehen nun an die Feuerwehren, die bereits bei der Erprobung mitgeholfen haben: BF Linz, FF Wels, FF Vöcklabruck, FF Roith, FF Freistadt, sowie der FF TU Graz.
Bis 2025 sollen 53 Geräte bei Feuerwehren in ganz Oberösterreich im Einsatz sein ohne Kosten für die Gemeinden. Die Finanzierung von zwei Millionen Euro übernimmt das Land und der Landesfeuerwehrverband. Für die Anwendung in der Praxis werden die Feuerwehren von der Landes-Feuerwehrschule und der Herstellerfirma Synex Tech geschult.
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- 15 20DrillX Kollinger: Hermann Kollinger