“Qualität ist für unsere Bäuerinnen und Bauern mehr als nur ein Wort. Wenn österreichische gentechnikfrei erzeugte Milch, Butter, Käse sowie frische und regional produzierte Lebensmittel vom Markt verschwinden, haben letztendlich auch der Handel, der diese ja gerne und lautstark bewirbt, und die Konsumenten, die diese wünschen, gar nichts von solchen Austauschaktionen”, kritisierte NÖ Bauernbunddirektorin Klaudia Tanner die jüngsten Entwicklungen.Sie machte einmal mehr auf die existenzbedrohende Lage der kleinstrukturierten österreichischen Landwirtschaft aufmerksam und forderte ein klares Bekenntnis des Handels zu den heimischen bäuerlichen Produkten ein. Dieser stelle sich gerne als verlässlicher Partner der österreichischen Landwirtschaft dar und setze auf das Vertrauen der Konsumentinnen und Konsumenten in regional erzeugte Lebensmittel. Im Gegenzug vertrauen die Konsumenten darauf, dass auch in den Eigenmarken heimische Rohstoffe verarbeitet werden. Die österreichischen Konsumenten haben mit österreichischen Milchprodukten die Gewähr für höchste Qualität. “Verständlich ist daher, dass diese höchste Qualität nicht zum billigsten Preis möglich ist. Umso mehr ist es deshalb angebracht, dass diese höchste Qualität eine entsprechende Wertschätzung findet, wozu auch die Verantwortung des Lebensmittelhandels und der Konsumenten beim täglichen Einkauf gefragt ist”, ergänzt Tanner. Auch weil es immer mehr Menschen nicht egal ist, wo Produkte herkommen, startet der Niederösterreichische Bauernbund Mitte April seine landesweite Kampagne “Da schaun wir drauf” mit einem Aktionstag am 16. April. “Um insbesondere die Leistungen unserer Bäuerinnen und Bauern für die Regionen hervorzuheben. Weil sie auf österreichische und regionale Qualität schauen”, erklärt Tanner und appelliert an die Konsumenten beim Einkauf ebenfalls auf beste Qualität von den österreichischen Bäuerinnen und Bauern zu achten. Geplant sind im Rahmen der Bauernbund-Kampagne “Da schaun wir drauf” auch Kundgebungen, um mit den Konsumenten direkt ins Gespräch zu kommen. Dies erscheint vor allem unter dem Gesichtspunkt besonders wichtig, dass kurz vor Redaktionsschluss eine weitere Butter-Schleuderpreisaktion einer anderen Handelskette zum Osterwochenende bekannt wurde. Auch dabei wird Butter auf den Tisch gestellt, die nicht wie in Österreich aus gentechnikfreier Milch hergestellt ist. Das darf und muss dem Konsumenten klar gemacht werden, der mit jedem Griff in das Regal entscheidet, ob Österreichs Landwirtschaft auch weiterhin produzieren kann.
Bekenntnis des Handels zur Regionalität gefordert
"Die Kampagne ‚Da schaun wir drauf’ kann auch verschärft werden", reagierte Bauernbunddirektorin Klaudia Tanner auf aktuelle Entwicklungen im Lebensmitteleinzelhandel.
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