Vor allem in der kälteren Jahreszeit erwärmt Holz zahlreiche Wohnräume und schafft insgesamt ein angenehmes Raumklima. In Verbindung mit Holz denken wir aber auch an wohltuende Spaziergänge in den heimischen Wäldern. Was Wald und Holznutzung aber sonst noch können, war Hauptthema beim wichtigsten Branchentreffen des Forst- und Holzssektors, das jährlich von der Kooperationsplattform Forst-Holz-Papier (FHP) veranstaltet wird. „Holz ist nicht nur ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, sondern leistet auch einen wesentlichen Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz. Eine nachhaltige Nutzung und Bewirtschaftung des Waldes hat daher auch in Zukunft oberste Priorität“, berichtet Franz Eßl von den diesjährigen Holzgesprächen.
Holz schafft Beschäftigung
Nach der Tourismusbranche ist der Sektor Forst-Holz-Papier der zweitwichtigste Wirtschaftsfaktor in Österreich. In 172.000 holzverarbeitenden heimischen Betrieben finden rund 300.000 Österreicherinnen und Österreicher Beschäftigung. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette wird ein Produktionswert von rund 12 Milliarden Euro mit einen Exportüberschuss von rund 3,5 Milliarden Euro erwirtschaftet.
Im Rahmen einer „Sektorstrategie für nachwachsende Rohstoffe“ fordert die Branche nun verstärkt Maßnahmen, die eine Weiterentwicklung etwa im Holzbau bzw. bei Gebäudesanierungen auf nachwachsende Ressourcen ermöglichen soll. Auch Bau(technikver)ordnungen sollten für Holzbauanwendungen zunehmend geöffnet werden. „Denn mit der unterschiedlichen Verwendung von Holz steigt die Arbeitsplatzsicherheit und die Wertschöpfung bleibt in den Regionen erhalten“, betont Eßl.
Klimarelevantes Ökosystem Wald
„Es braucht ein aktive, multifunktionale und nachhaltige Waldbewirtschaftung“, weist Eßl auch auf den hohen Klimaschutzfaktor durch Holzverwendung hin. Der Wald ist nicht nur Hauptbetroffener des Klimawandels, sondern auch maßgeblicher Teil der Lösung: durch gezielte, fachlich richtige und nachhaltige Bewirtschaftung ist der Wald als zentraler Speicher des Treibhausgases CO2 stabiler und klimafitter. „Gerade durch die Verwendung von Holz in all seinen Facetten, speziell aber als Baumaterial, wird dieser klimarelevante Faktor noch weiter verstärkt“, ergänzt Eßl. Würde sich nämlich der Anteil der jährlich neu gebauten 10.000 Wohnungen in Österreich von heute 6 auf 25 Prozent im Holzbau steigern, könnte man 500.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.
Um den Waldbesitzern in Theorie und Praxis die klimafitte Waldbewirtschaftung näher zu bringen, wurde die Initiative „Wald nützen = Klima schützen“ gegründet. Im Rahmen von Seminaren können unterschiedliche Bewirtschaftungsformen mit Profis entwickelt oder Partner für etwaige Dienstleistungen gefunden werden. „Es geht nicht nur darum, das Bewusstsein über die hohe Verantwortung von Waldbesitz zu schärfen, es geht auch darum, das Wissen in praktisches Tun umzuwandeln“, so Eßl.
Von der Politik erwartet sich die Forst- und Holzwirtschaft zu Recht Unterstützung. Neben der Umsetzung der Österreichischen Waldstrategie 2020+ braucht es zur Absicherung der forstlichen Maßnahmen zudem eine ausreichenden Dotierung in der Ländlichen Entwicklung.
- Bildquellen -
- : FHP/Hafenscher