Manfred Hofinger, Bauernbund-Abgeordneter zum Nationalrat aus Lambrechten dem Innviertel, hat der BauernZeitung folgenden Kommentar übermittelt. Er appelliert auch an Österreichs Bäuerinnen und Bauern: „Bitte, halten wir weiterhin zusammen. Und halten wir weiterhin Abstand.“
Das Corona-Virus wird uns noch sehr lange in unserem sozialen Miteinander und wirtschaftlichen Leben beeinträchtigen. Wie wichtig der „Lockdown“ als gesundheits-politische Präventionsmaßnahme war, zeigen die Zahlen und Daten über die Infektionsrate, die wir im Moment in Österreich haben: nämlich aktuell jeden Tag weniger als 100 Neuinfektionen in Österreich. Das bedeutet, dass derzeit ein infizierter Mensch weniger als einen anderen mit dem Corona-Virus ansteckt. Und das wiederum bedeutet eine Eindämmung der Verbreitung des Virus und etwas Entspannung.
Daher ist es richtig und wichtig, dass nun mit Augenmaß gezielt Lockerungen angestrebt werden. Gerade aber, weil die Distanz-Maßnahmen so erfolgreich waren, werden nun Stimmen laut, ob das Ganze überhaupt notwendig gewesen wäre, „weil ja ohnehin alles halb so schlimm sei“. Diesen Menschen möchte ich dezidiert sagen: Ja, denn nur dadurch ist uns eben das Schlimmste erspart geblieben.
Das zeigt auch ein Blick über unsere Grenzen: etwa nach Belgien, das mit 11,5 Millionen Einwohnern bereits 5.800 Tote aufweist oder nach Schweden, das mit 10,2 Millionen Einwohner 1.750 Tote zählt. Österreich betrauert mit 8,8 Millionen Einwohner bis jetzt 465 Tote. Unser Weg war also richtig.
Um diesen Weg verantwortungsvoll weiter zu gehen, ist es notwendig, achtsam und schrittweise zu handeln. Wir wissen, dass sich die Auswirkungen der Lockerungen unserer Lebens- und Arbeitsumstände, was die Entwicklung der Infektionskurve betrifft, erst nach zwei Wochen in der Statistik niederschlagen werden. Daher ist es klug, die nächsten Schritte immer diesem Rhythmus anzupassen.
Ein „Fahren auf Sicht“ bleibt daher weiterhin unsere einzige Möglichkeit, um Leid, Krankheit und Tod von Tausenden Menschen im eigenen Land zu verhindern. Das Ziel muss für uns alle das Gleiche sein – auch wenn uns manche glauben machen wollen, „dass alles viel zu langsam geht“ oder gar, „dass das alles gar nicht notwendig ist“.
Bitte, halten wir weiterhin zusammen. Und halten wir weiterhin Abstand!