Genossenschaften mit “Wir-Kraft” erfolgreich

Der Österreichische Raiffeisenverband startet eine breit angelegte Infokampagne über Genossenschaften in Österreich. Auf internationaler Ebene haben die Vereinten Nationen das Jahr 2025 als das "Internationale Jahr der Genossenschaften" ausgerufen.

Genossenschaften sind erfolgreich mit "Wir-Kraft". Mit diesem Sujet wirbt der Österreichische Raiffeisenverband für die Genossenschaftsidee.

Vielfalt und Vorteile der Genossenschaften stärker in das Blickfeld der Öffentlichkeit rücken. Mit dieser Motivation startet der Österreichische Raiffeisenverband (ÖRV) eine breit angelegte Kampagne, die ab 24. März mit Plakaten und Radiospots sowie digital auf Social Media und einer eigenen Internetseite breitenwirksam platziert wird.
Erstmals präsentiert haben die neue Kampagne Raiffeisen-Generalanwalt Erwin Hameseder und ÖRV-Generalsekretär Johannes Rehulka im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien.

Mehr Menschen für Genossenschaften begeistern

In Summe 500.000 Euro lässt sich der ÖRV die Aktion kosten. Das Geld sei wohlüberlegt investiert, denn es sei höchst an der Zeit, die wirtschaftliche Bedeutung der Genossenschaften breiter bekannt zu machen. Hameseder: „Genossenschaften zeigen seit mehr als 100 Jahren, dass wirtschaftlicher Erfolg und soziale Verantwortung kein Widerspruch sind“. Dies gelte nicht nur für Österreich, sondern weltweit. Das Jahr 2025 soll daher Startpunkt sein, um die genossenschaftliche Idee neu zu beleben. Hameseder: ,,Wir möchten erreichen, dass sich noch mehr Menschen in Genossenschaften engagieren und Mitglied werden.“

2025 ist das Internationale Jahr der Genossenschaften

Nicht von ungefähr haben die Vereinten Nationen das Jahr 2025 zum Internationalen Jahr der Genossenschaften erklärt. Unter dem Motto „Genossenschaften gestalten eine bessere Welt“ soll von der internationalen Staatengemeinschaft die weltweite Bedeutung von Genossenschaften für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung stärker ins Bewusstsein gerufen werden. An diese UN-Aktivität knüpft auch die Offensive des ÖRV an.
Hameseder: „Die Art des Wirtschaftens von Genossenschaften kann weltweite Gesellschaftsprobleme wie Armutsbekämpfung, Inklusion, die Förderung der Gemeinschaft und regionales Handeln lösen.“ Denn das Wirtschaftsmodell von Genossenschaften gehe weit über die reine Ökonomie hinaus.
Mehr als eine Milliarde Menschen – rund 12 Prozent der Weltbevölkerung – sind Mitglied einer der weltweit drei Millionen Genossenschaften. Genossenschaften sind damit die größte Bürgerbewegung der Welt. Sie fördern lokales Unternehmertum, schaffen Zugang zu Märkten und bekämpfen Armut sowie soziale Ausgrenzung.

Im Vordergrund steht die langfristige Stärkung der Mitglieder

Genossenschaften seien selbständige Gesellschaften, die zu 100 Prozent im Eigentum ihrer Mitglieder aus der Region stehen. Entscheidungen werden vor Ort getroffen und Gewinne grundsätzlich nicht ausgeschüttet, sondern in der Region investiert, um Arbeitsplätze zu schaffen, die lokale Infrastruktur zu erhalten und den Zusammenhalt in der Region zu stärken, so der Raiffeisen-Generalanwalt.
ÖRV-Generalsekretär Johannes Rehulka betont: ,,Raiffeisen-Genossenschaften bringen Menschen zusammen, um gemeinsam mehr zu erreichen und ihre Mitglieder zu fördern. Statt kurzfristiger Gewinnmaximierung wird die langfristige Stärkung der Mitglieder verfolgt.“

1.400 Raiffeisen-Genossenschaften, zwei Millionen Mitglieder

Auch in Österreich sind Genossenschaften eine unverzichtbare Säule für Wohlstand und Wertschöpfung in den Regionen. Insgesamt sind bundesweit rund 1.800 Genossenschaften aktiv, die aktuell in fünf Verbänden organisiert sind. Weitaus größte Dachorganisation ist der Österreichische Raiffeisenverband mit rund 1.400 Mitgliedsgenossenschaften, die in Summe für etwa zwei Millionen Mitglieder stehen. Jedes Mitglied hat eine gleichwertige Stimme und kann somit aktiv über die Zukunft ihrer oder seiner Genossenschaft mitentscheiden.
Laut dem aktuellen Raiffeisen Wertschöpfungsbericht leistet Raiffeisen einen gesamtwirtschaftlichen Beitrag von 13,1 Milliarden Euro, sichert 93.000 Arbeitsplätze und trägt jährlich 3,7 Milliarden Euro an Steuern und Abgaben bei.

Boom bei Energiegenossenschaften

Die Unternehmensfelder der Genossenschaften sind höchst vielfältig – von Banken, Lagerhausgenossenschaften und Molkereien bis hin zu Wohnbau-, Energie-, Gesundheits-, Winzer- und Schülergenossenschaften. In jüngerer Vergangenheit werden auch vermehrt im Sozialbereich Genossenschaften gegründet, beispielsweise für gemeinsames Wohnen im Alter. Ein sehr junger Trend ist auch die Gründung von Genossenschaften zur Nahversorgung mit Lebensmitteln. Einen regelrechten Höhenflug erlebt das Genossenschaftswesen seit etwa drei Jahren durch die Gründung von Energiegemeinschaften.
Raiffeisen-Generalanwalt Hameseder: ,,Genossenschaften fördern nachhaltige Investitionen vor Ort und tragen wesentlich zum Wohlstand in den Regionen bei. Gerade in einer globalisierten Welt sehnen sich viele Menschen nach Nähe, Regionalität und Verlässlichkeit. Genossenschaften sind der Garant, dieser Sehnsucht zu begegnen.“

Mit „Wir-Kraft“ gemeinsam Großes schaffen

Als Motto der Kampagne des ÖRV wurde die Wortschöpfung „Wirkraft“ gewählt. Dies soll die Werte und Funktionsweise der Genossenschaftsidee verdeutlichen – was einer alleine nicht schafft, wird durch genossenschaftliche Zusammenarbeit möglich. In ihrer langen Geschichte hat die Genossenschaftsidee verdeutlicht, dass die Mitgliederförderung auch zu einer positiven Entwicklung der Regionen beiträgt.
Die Internetseite www.wirkraft.at ist ab 17. März freigeschaltet.

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QuelleH.M.
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