Wiener Ackerbau wird auf den Prüfstand gestellt

Der Ackerbau ist eine der drei Haupt-Sparten der Wiener Landwirtschaft. So wird in Wien beispielsweise mehr Brotgetreide als in Vorarlberg, Tirol und Salzburg gemeinsam angebaut. Trotzdem sieht sich diese Branche jetzt bedroht, denn die Jahre werden immer trockener. So bestand im Jahr 2022 ein Niederschlagsdefizit von rund 20 Prozent im Vergleich zum Mittel der 30 letzten Jahre. In realen Zahlen ausgedrückt sind das 100 Liter pro Quadratmeter, das entspricht 10 Kübel Wasser auf derselben Fläche, welche im Vergleich zum Mittelwert der letzten 30 Jahre fehlen.

„Wir freuen uns zwar über jeden Regen, trotzdem reichen diese Niederschlagsmengen aber leider nicht aus, um die Tiefenwasserspeicher wieder aufzufüllen. Wir haben derzeit also keine Möglichkeit einen Puffer oder Vorrat an agrarisch verwertbarem Wasser aufzubauen, der dann im Sommer genutzt werden kann. Wir arbeiten also von der Hand in den Mund, ohne einen Ausblick der Besserung“, betonte der Präsident der Wiener Landwirtschaftskammer, Franz Windisch.

Dabei verläuft die Wintersaison bisher problemfrei. Durch die milden Temperaturen konnten die Feldfrüchte gut wachsen und haben auch keine Frostschäden erlitten. Fraglich bleibt nur, was die milden Temperaturen hinsichtlich der Schädlingspopulation mit sich bringt. Es werden vermehrt Zikaden und Läuse erwartet, welche die Verbreitung von Viruskrankheiten fördern.

Zentraler Punkt ist die bevorstehende GAP

Ebenso hinsichtlich der Umsetzung der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik-Strategie sind die Ackerbaubetriebe gefordert. Hier bietet die Landwirtschaftskammer Wien bereits mit den unterschiedlichsten Unterstützungsmaßnahmen Hilfe an. So gibt es zum Beispiel das Angebot von LFI-Kursen für die richtigen Umgang mit den erforderlichen elektronischen Aufzeichnungssystemen. Außerdem steht die Landwirtschaftskammer auch im direkten Austausch mit den Bäuerinnen und Bauern in Kontakt.

„Es geht darum das volle Ausmaß der GAP auszuschöpfen, ohne sich durch falsches Handeln dafür zu disqualifizieren. Durch die Hilfestellungen der Landwirtschaftskammer kann auch jeder Betrieb eine schnelle Beratungsleistung in Anspruch nehmen“, erklärte der Präsident der Wiener Landwirtschaftskammer, Franz Windisch.

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  • Wiener Ackerbau: Agrarfoto.com
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AUTORRed. DL
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