Nachdem die Mobilstallhaltung in Tirol in den letzten Jahren zugenommen hat und das Gackern der Hühner und die Rufe der Hähne als bekannte Geräusche im ländlichen Raum wieder Einzug gehalten haben, ist es seit 26. Jänner wieder ruhig geworden auf dem Land. Ein im Bezirk Kufstein am H5N1-Virus verstorbener Vogel Mitte Januar hat eine Aufstallungspflicht für 57 Gemeinden entlang der Inntalfurche zur Folge.

Der Virus H5N1, auch Vogelgrippe oder Geflügelpest genannt, vollkommen ungefährlich für den Menschen, tritt jährlich auf und führt regelmäßig präventiv zu einer Stallpflicht. Für Bauern der Geflügelhaltung eine weitere große Herausforderung in einer Zeit, die ohnedies von Sorgen über die steigenden Kosten und die dadurch verminderte Gewinnspanne der erzeugten Produkte geprägt ist.

16 Wochen dürfen die Eier von Hühnern in Freilandhaltung weiterhin als Freilandeier verkauft werden, auch wenn sie in einem geschlossenen Stall gehalten werden. Danach ist Schluss und auch der Preis sollte, will man weiterhin einen Absatz haben, auf Eier aus Bodenhaltung angepasst werden. 

Aber wenden wir den Blick ab vom Bauern hin zum Tier: Geht’s dem Tier gut, geht’s dem Bauern gut. Und umgekehrt. Ein Tier, das Freigang gewohnt ist und plötzlich vor verschlossenen Stalltüren steht, bekommt Stress. Hühner reagieren sehr sensibel auf die Umstellungen der Haltungsform und dies hat sehr oft den Einbruch der Legeleistung zur Folge. 

Weniger Eier zu einem niedrigeren Verkaufspreis mit mehr Stress für Tiere und mehr Stress für den Halter. Es bleibt zu hoffen, dass wir bald wieder den morgendlichen Ruf des Hahns und das zufriedene Gackern seiner Damen vernehmen dürfen. 

 

Quelle: Privat/BZ
Thomas Pohl, Obmann Forum Land Landeck

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  • Pohl Thomas: Privat/BZ
  • Bio Masthuehner 33 ID93576: Agrarfoto
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AUTORRed. HP
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